Dekanat Wetterau

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          Diakonie Wetterau

          Blick auf die Menschen lag ihm am Herzen: Eckhard Sandrock verabschiedet

          Eckhard Sandrock, der ehemalige Leiter der Diakonie Wetterau wurde am vergangenen Freitag, feierlich mit einem Gottesdienst in der Friedberger Stadtkirche verabschiedet. Seinen Dienst trat er im Februar 2008 an.

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          Eckhard Sandrock, der ehemalige Leiter der Diakonie Wetterau wurde am vergangenen Freitag, dem 13. Mai, feierlich mit einem Gottesdienst in der Friedberger Stadtkirche verabschiedet. Sandrock ging im Dezember 2021 in den Ruhestand, die Corona-Beschränkungen ließen zu der Zeit keine Feier zu. Eingeladen hatte die RDW HN - Regionale Diakonische Werke in Hessen und Nassau gGmbH. Die Diakonie Wetterau ist Teil der Organisation. Dekan Volkhard Guth leitete den Gottesdienst für die Mitarbeitenden der Diakonie, für Sandrocks Wegbegleiter aus Kirche, sozialen Einrichtungen und aus der Politik.


          Eckhard Sandrock war der Leiter der Diakonie Wetterau von Februar 2008 bis Dezember 2021. Schon 1982 bis 1983 war er als Student der Sozialpädagogik in einem Berufspraktikum in der Dienststelle in Nidda, 1986 wurde er dann eingestellt und feierte 2021 sein 35-jähriges Dienstjubiläum. Seine Tätigkeit hat in dieser Zeit die Diakonie Wetterau stark geprägt. Er führte das Werk, welches mit circa 160 Mitarbeitenden das größte Diakonische Werk in Hessen und Nassau ist, 14 Jahre. In dieser Zeit hat er viel Aufbauarbeit geleistet und Veränderungsprozesse intensiv begleitet.


          Eckhard Sandrock zeichnet sein großes soziales Engagement mit Blick auf die Wetterau und auf die sozialen Gegebenheiten aus. Er hatte durch Vorsitz und Mitwirkung in der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege einen breiten Überblick darüber, was die Region braucht und welche Angebote es gibt. Er war und ist sehr engagiert in sozialen, kommunalen und kirchlichen Gremien wie beispielsweise der Jugend- und Sozialhilfekommission, Dekanatssynode des Dekanats Wetterau, Ökumenische Diakoniestationen, Anstaltsbeirat der JVA Butzbach und der Landesarbeitsgemeinschaft Integrationsfachdienste in Hessen. Inzwischen ist er Mitglied des Dekanatssynodalvorstands dees Evangelischen Dekanats Wetterau.


          Sein empathischer und eingehender Zugang zu den Menschen ist eine wichtige Eigenschaft von Eckhard Sandrock, die ihn in seiner Arbeit unterstützte. Nicht nur seine Leitungsfunktion, auch der Blick auf die Menschen lagen ihm am Herzen. Bei ihm standen Klientinnen und Klienten immer im Fokus. Er war aus tiefstem Herzen mit christlicher Überzeugung für seine Arbeit motiviert und ging die Dinge ruhig, besonnen und optimistisch an.


          Seine Entpflichtung wurde während des Gottesdienstes gefeiert und von Geschäftsführer der RDW HN, Volker Knöll, durchgeführt. Er verlieh Eckhard Sandrock direkt anschließend das Goldene Kronenkreuz der Diakonie - die höchste Auszeichnung für langjährige Dienste in Kirche und Diakonie und Ausdruck des Dankes und der Wertschätzung für die Treue und den Einsatz im Dienste des Nächsten. Knöll würdigte Sandrock für seine vielfältigen Tätigkeiten und seine Aufbauarbeit: „Eckhard Sandrock baute die erste Beratungsstelle im Wetteraukreis ganz wesentlich mit auf. Diese Kontakt- und Beratungsstelle war, wie vieles was noch folgen sollte, die erste im Bereich des damaligen Diakonischen Werks in Hessen und Nassau. Aus der Arbeit dieser Beratungsstelle wurde 1986 in Friedberg der Gemeindeclub „Knospe“ für Menschen mit einer psychischen Erkrankung ins Leben gerufen. Zunächst in einem Raum der evangelischen Kirchengemeinde und schließlich in einer ehemaligen Gaststätte am Rande der Seewiese. Es folgten der Aufbau des Betreuten Wohnens mit Einzelwohnen und mehreren WGs, mehrerer Tagesstätten, eines Wohnheims und einer Werkstatt. So wuchs die Zahl der Mitarbeitenden stetig. Kaum zu zählen sind auch die Funktionen, die Eckhard Sandrock neben seiner Leitungsfunktion ebenso wahrgenommen hat: Jugendhilfekommission, Sozialhilfekommission, Anstaltsbeirat der JVA, Kreisvorsitz der Liga der Wohlfahrtsverbände, Vorsitzender des Betreuungsvereins.“


          Eckhard Sandrock selbst verabschiedete sich mit einem Brief an seine Enkelkinder, die ebenfalls im Gottesdienst anwesend waren: „Eure Eltern waren beide noch nicht geboren, als meine Arbeit beim Diakonischen Werk Wetterau angefangen hat. Zwei Häuser gab es damals, wo Leute hinkommen konnten, wenn sie mit irgendwas nicht alleine klarkamen und Hilfe brauchten. Beratungsstellen nannten wir das.


          Mit meinem Chef habe ich viel daran gearbeitet, dass viele Menschen zu uns kommen konnten. Wir haben weitere Häuser in anderen Städten eingerichtet, in denen Menschen beraten wurden, zusammenarbeiten konnten oder viel Spaß miteinander hatten. Erwachsene Leute, die zu krank sind, um alleine zu leben, können im Wohnheim und in den Tagesstätten der Diakonie lernen, wie man sich selbst versorgt, wie man Essen kocht und Wäsche wäscht, wie man mit anderen Menschen zusammenleben kann, ohne zu viel zu streiten. Andere Leute werden zu Hause besucht. Menschen, die wegen einer Krankheit keine Arbeit mehr haben, bekommen Hilfe, dass sie wieder arbeiten können. Wir wollten auch dabei helfen, dass überall Menschen zusammen kommen und dafür sorgen, dass ihr Dorf oder ihre Stadt ein guter Ort für alle ist – für die gesunden und die kranken Menschen, für die schlauen und die weniger schlauen, für die Jungen und die Alten, für die Armen und die Reichen, auch für die, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind.“


          Stephanie Becker-Bösch, Erste Kreisbeigeordnete im Wetteraukreis, drückte Eckhard Sandrock ihre Anerkennung für seine Leistungen aus. „Auch wenn meine Einladung an die Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch ging, so stehe ich eigentlich heute als Stephie Becker-Bösch vor Ihnen. Als Stephie wurde ich die letzten 30 Jahre meiner ehrenamtlichen politischen Arbeit durch dich, lieber Eckhardt, geprägt. Du warst es, der mich Sozialpolitik denken lehrte, mit seinen Ideen und Zielen faszinierte und damit forderte und förderte. Du warst es, der mich auf dem Weg zum sozialräumlichen Denken angeleitet und begleitet hat, der in Inklusion immer den Mehrwert für eine Gesellschaft herausgearbeitet hat und gelebte Inklusion immer von dem häufigen Ansatz des exklusiven Denkens weggenommen hat. Du warst mir stets ein Vorbild und Mentor zugleich. Ich danke dir von ganzem Herzen für die vielen Erfahrungen, die du mir gezeigt, gelehrt und gelernt hast. Herzlichen Dank für alles! Ich wünsche dir alles Gute für deinen neuen Lebensabschnitt!“

          Tatjana Brüggemann sprach als Vorsitzende der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege Dank und Grüße aus: „Wir von der LIGA möchten uns ganz herzlich für Ihr langjähriges Wirken im LIGA-Vorstand bedanken. Sie haben die Werte der LIGA vertreten, waren stets offen für die Perspektiven der anderen und auch für ein kritisches Hinterfragen der gewohnten Denkweisen von uns, den sozialen Organisationen. Sie hatten in ihrer langjährigen Tätigkeit mehrfach den LIGA-Vorsitz übernommen.“


          Karl Müßener, Leiter des Diakonischen Werks an der Dill, verabschiedete Eckhard Sandrock stellvertretend für die Leitungen der 17 Regionalen Diakonischen Werke: „Eckhard Sandrock hat die Entwicklung der Regionalen Diakonie in der Wetterau von Anfang an miterlebt. Mit einer Handvoll Mitarbeitenden, mit Gerhard Wolf als Leiter und einer sehr dynamischen Entwicklung vor allem in der Gemeindepsychiatrie: die Eröffnung der Tagesstätten, die Erweiterung des Betreuten Wohnens, die Eröffnung eines Wohnheims und sogar die Eröffnung einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Er war immer auch über das eigene Diakonische Werk hinaus engagiert und ein kompetenter Ansprechpartner mit großem Netzwerk.“


          Bei einem Empfang unter dem Abendmahlsfenster gab es im Anschluss Gratulation, Geschenke und gute Wünsche der Gäste für Eckhard Sandrock.

          Text und Fotos: Diakonie Wetterau

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