Dekanat Wetterau

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          Kunst & Kurioses

          Christus-Figur nach 200 Jahren in Florstädter Kirche entdeckt

          Ursula SeegerDie Christusfigur ist 1,20 Meter groß und hing einmal an einem Kreuz.

          Bei der Renovierung der Florstädter Kirche 2015 ist ein seltener Fund zutage gekommen: Versteckt zwischen Kirchendecke und Außenmauer hat eine Christus-Figur über 200 Jahre überdauert.

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          Stefan KlöcknerDer spätromanische Christustorso aus Akazienholz stammt laut Schätzungen der Experten aus der 2. Hälfte des 12. oder der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts.

          „Die Figur hat an der Außenwand gelehnt“, erzählt Pfarrerin Ursula Seeger. Die Figur ist 1,20 Meter groß und hing einmal an einem Kreuz.

          Der spätromanische Christustorso aus Akazienholz stammt laut Schätzungen der Experten aus der 2. Hälfte des 12. oder der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. „Sie war also schon alt, als man sie 1792 in die damals neu erbaute Kirche gebracht hat“, erzählt Seeger. „Sie hatte keine Arme mehr und auch die Farbe war schon abgeblättert.“

          Ähnliche Kruzifixe unterschiedlicher Größe finden sich vor allem im süddeutschen, schwäbischen Raum bis in die heutigen Schweizer Gebiete.

          Der damalige Florstädter Kirchenvorsteher Herbert Alles war beim Fund der Figur dabei. Sie war an Füßen und Unterschenkeln mit Lehm gesichert. Die Finder ahnten, dass es sich um einen besonderen Fund handelte – die Figur wurde daher bis zur weiteren Begutachtung durch einen Restaurator an Ort und Stelle belassen, bis sie mit professioneller Hilfe geborgen werden konnte.

          Versteckter Jesu: Glaube in neue Kirche "eingepflanzt"

          „Uns war klar, dass es sich um ein besonders Stück handeln musste“, sagt Seeger. „Laut Vermutung des Restaurators Stefan Klöckner handelt es sich um ein sogenanntes Bauopfer, das aus der Vorgängerkirche stammte und sich damals bereits in einem Zustand befand, in dem es nicht mehr genutzt wurde – aber als sakraler Gegenstand mit einer langen Geschichte sollte es nicht einfach weggeworfen werden, sondern wurde bewusst im Bereich über dem Altar deponiert. Damit sollte die Tradition fortgeführt werden und quasi auch etwas von dem Glauben in die neue Kirche ‚eingepflanzt‘ werden. Als die Figur aus der Kirche gebracht wurde, um in Limburg von einem Sachverständigen überprüft zu werden, war uns bewusst, dass die Figur zum ersten Mal seit 223 Jahren die Kirche verließ.“

          Derzeit befindet sich die Christus-Figur in den Räumlichkeiten der Kirchenverwaltung der Landeskirche in Darmstadt. Aktuell gibt es kein ausgewiesenes Museum für solche Kunstobjekte. Pfarrerin Seeger hofft, dass der Christustorso irgendwann wieder nach Florstadt zurückkehren kann. „Mehr als 200 Jahre hat die Figur eingemauert in unserer Kirche verbracht - nicht sichtbar, nicht greifbar, aber immer da, bei allem, was in diesen Jahrhunderten in der Kirche geschah.“

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