Corona in Indien: Gravierende Folgen und Aktionsplan der Partnerkirche
CNIDie nordindische Kirche verteilt Lebensmittel an die Ärmsten der Armen (Mitte mit Mundschutz: Bischof Samantaroy)31.03.2020 ara Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Folgen für das kirchliche Leben
Für die Diözese bedeutet dies, so schreibt Bischof Pradeb Kumar Samantaroy in seinen Krisen-Bericht, daß öffentliche Veranstaltungen wie Prozessionen, Gebetstreffen, Gottesdienste und andere Veranstaltungen abgesagt sind. Kirchengebäude werden regelmäßig desinfiziert. Gottesdienste werden nur noch online angeboten.
Alle laufenden Gesundheitsprogramme der Kirche konzentrieren sich nun auf den Schutz vor dem Virus, öffentliche Schulungen sind abgesagt. Netzwerktreffen finden, so weit möglich, im Internet statt. Info-Material zur Krise wird gedruckt verteilt.
Katastrophale Lage für die Ärmsten
Supermärkte und Apotheken sind täglich nur für ein paar Stunden geöffnet. Die Armen in Indien sind am meisten von der Situation betroffen. In Dehli etwa sind Tausende von Saisonarbeitern gestrandet: ohne Job und Geld können sie nicht in ihre Heimatdörfer zurück, die oft viele Hundert Kilometer entfernt sind. Der öffentliche Verkehr ist eingestellt. Rassistische Diskriminierungen gegen Menschen aus dem Nordosten Indiens und gegen Ausländer in verbaler und gewalttätiger Form sind an der Tagesordnung. In manchen Orten im Punjab drohen Aufstände und Gewalt.
Weitreichende Folgen
Viele Tagelöhner sind nicht in der Lage, Essen und Medizin zu kaufen. Das bedeutet, ohne Zugang zu Essen und Medizin drohen Hunger und Krankheit. Die Menschen haben Angst. Einige Bauarbeiter haben einmalig 3000 Rupi bekommen, was etwa 4 Euro entspricht. Zwar organisieren staatliche Stellen und Arbeitervereine etwas Hilfe, aber das reicht das nicht. Ernten ist nicht erlaubt, also werden auf kurz oder lang die Grundnahrungsmittel fehlen. Menschen in den unteren Gehaltsklassen in den Städten horten aus Angst Lebensmittel, steigende Preise sind die Folge.
Ein Aktionsplan
Der Aktionsplan Diözese hat mehrere Aspekte: für die verantwortlichen Akteure wurden Passierscheine beantragt, eine Verteilaktion zugunsten der Ärmsten wird durchgeführt. Die dafür benötigten Grundnahrungsmittel wie Reis, Mehl, Öl, Zwiebeln, Kartoffeln, Salz und Gewürze werden eingekauft und dann an ausgesuchten Plätzen verteilt. Die Kirche, so der Bischof, stehe in der Verantwortung, solidarisch zu handeln, um alles Notwendige zu tun, um alle Menschen zu unterstützen und sie zu ermutigen. Er ruft die ökumenischen Partner auf, die Hilfsaktion finanziell zu unterstützen. Das Evangelische Dekanat Wetterau bereitet eine Spendenaktion vor.
Spenden für die Hilfsaktion mit dem Stichwort „Corona-Hilfe Nordindien“ werden erbeten an:
Förderverein Amritsar, Volksbank Mittelhessen, IBAN DE62 5139 0000 0061 2367 08, Stichwort "Corona Relief Diözese Amritsar“
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