Don‘t worry, be happy!

Pfarrerin Claudia Ginkel, Ev. Kirchengemeinde Friedberg

29.06.2020 ara Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

Vor kurzem hatte Bobby Mcferrin seinen 70.Geburtstag. Vielen ist der amerikanische Sänger durch sein Lied „Don’t worry, be happy“ bekannt. Bei den olympischen Winterspielen in Sotschi vor 6 Jahren war dieses Lied  oft zu hören. Am Ende eines Wettkampftages wurden in der Fernsehberichterstattung Ausrutscher, Stürze und andere Missgeschicke von Wintersportlern zu einem Bericht zusammen geschnitten und mit diesem Lied unterlegt. Die Situationskomik brachte mich oft zum Schmunzeln. Manchmal sah ein Missgeschick aber so schmerzhaft aus, dass ich das Lied dazu als grenzwertig empfand. Der Text des Liedes nennt allerdings selber viele bittere Momente. Ob es nun drohende Rechtsstreitigkeiten sind oder dir dein Bett zum Schlafen fehlt, Bobby Mcferrin empfiehlt jedes Mal: Don’t worry, be happy!
Aber geht das denn so einfach? Den Ärger runterschlucken und sich von den Sorgen nicht erdrücken zu lassen? Schön wär’s! Mögen sich jetzt die denken, die voller Kummer sind.
Manchmal aber geht es genau darum: den Schalter einfach einmal umzulegen! Sich nicht ständig weiter in den Strudel von Leid und Selbstmitleid hineinziehen zu lassen und bewusst aufzuhören, das Leben nur noch in düsteren Farben zu sehen. Manchmal braucht es einen Menschen, der uns auffordert, mal eine andere Perspektive einzunehmen und auf das zu schauen, was hell ist und auch für mich leuchtet.
Auch der Glaube will mich das lehren. „All eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch“, schreibt der Apostel Paulus. Was für eine wunderbare Einladung und Verheißung! Darauf zu vertrauen, ich bin in Gottes Hand und - egal, was kommt -, er wird für mich sorgen und es wohl machen. Das ist die Kunst, die im christlichen Leben immer wieder aufs Neue eingeübt werden will. In diesem Sinne wünsche ich uns allen: Don’t worry, be happy!