Dekanat Wetterau

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          „Orgel des Monats“ Oktober in Staden

          Orgel vereint konservative und fortschrittliche Elemente

          HortienDie Orgel in der Evangelischen Kirche in Staden steht auf der hinteren Empore.

          Die Orgel ist das Instrument des Jahres 2021. Deshalb stellen die Kantor*innen des Evangelischen Dekanats Wetterau in diesem Jahr jeden Monat eine besondere Orgel aus dem Dekanat vor. Die Orgel im Monat Oktober steht in der Evangelischen Kirche in Staden und wurde im zweiten Weltkrieg Opfer amerikanischer Truppen

          Mit der Einweihung der neuen Kirche in Staden im Jahr 1837 wurde auch die neue und stattliche Orgel eingeweiht. Darauf waren die Gläubigen in Staden sehr stolz. Der verantwortliche Kantor lobte: „Das Werk ist gut geraten, von schönem Ton und solide gearbeitet!“ Friedrich Wilhelm Bernhard aus Romrod bei Alsfeld hat die Orgel konstruiert und pünktlich zur Einweihung auf der hinteren Empore installiert. Vorausgegangen war ein langer Streit, bei wem die Orgel bestellt werden sollte. Orgelbauer Bernhard hatte schließlich das günstigste Angebot unterbreitet. Der Bau der Orgel kostete damals 2295 Gulden.

          Die Wartung der Orgel wurde in den nachfolgenden Jahren allerdings vernachlässigt. Das beeinflusste mehr und mehr den Klang. Deshalb erhielt der Orgelbauer Adam Karl Bernhard aus Gambach den Auftrag, die Orgel umfassend zu sanieren.

          Die Kriege 1866 und 1871 hinterließen keine größeren Schäden an der Orgel. Doch im ersten Weltkrieg mussten nach einer Verfügung der kaiserlichen Kriegsführung im Jahr 1917 sämtliche Orgelpfeifen ausgebaut und für die Kriegsmaschinerie abgeliefert werden. Sie konnten erst im Jahr 1933 ersetzt werden. Am Ende des Zweiten Weltkriegs, am 28. März 1945, schossen heranrückende amerikanische Truppen vor der Eroberung von Staden mit Granaten in das Dorf. Der Kirchturm wurde bei dem Beschuss stark beschädigt; ein Granatsplitter bohrte sich in die Orgel und machte sie dadurch unbrauchbar. Es dauerte lange, bis alle Kriegsschäden beseitigt waren.

          Das Gebläse für die Orgel wurde jahrhundertelang über einen Blasebalg produziert. In den fünfziger Jahren wurde von der Firma Förster und Nikolaus ein modernes elektrisches Gebläse eingebaut. 1987 wurde die Orgel von der Firma Oberlinger Orgelbau GmbH gewartet. In dem Gutachten heißt es unter anderem: „Die Bedeutung erhält sie durch die sich in ihr manifestierende Verbindung von konservativen und höchst fortschrittlichen Elementen des Orgelbaus im 19. Jahrhundert.“

          Weitere Informationen und Klangbeispiele

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