Dekanat Wetterau

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          Sonntagswort: Hoffen Sie noch auf Wunder?

          Pfarrerin Irina Vöge aus Massenheim schreibt über das Wunder im Johannesevangelium, in dem Jesus Wasser zu Wein macht.

          Ich wünsche mir zurzeit mehrmals am Tag Wunder. Im anstrengenden Corona-Alltag als berufstätige Mutter und natürlich auch für verdammt Vieles, was in unserer Welt schiefläuft. Ihnen fallen sicher auch genug Dinge ein, wo Sie eins gebrauchen könnten. Mein Herz sehnt sich nach Gemeinschaft, danach, Menschen ohne Abstand zu begegnen und ja, ich wünsche mir auch größere Wunder: bei der Bekämpfung der Pandemie oder damit wir endlich gerechter die Ressourcen der Welt verteilen.

          Doch die großen Wunder bleiben aus: Ist ja klar, so funktioniert es halt nicht! Dass Menschen zusammenhalten, sich gegenseitig achten und schätzen ist eben harte Arbeit und braucht Zeit, keine Wunder. Umso mehr erstaunt mich ein kleines Wunder, von dem uns die Bibel im Johannesevangelium erzählt – nicht notwendig oder gar systemrelevant, eher originell:

          Lesen Sie doch mal im Johannesevangelium 2, 1-11.

          Sie feiern ein rauschendes Fest, haben Spaß und danach macht die ganze Familie mitsamt Freunden noch ein paar Tage einen Ausflug nach Kafarnaum! Das will ich auch mal wieder! Aber davon abgesehen: Der Sohn Gottes macht Wasser zu Wein und das soll der Startschuss sein, dass die Jünger ihm immer mehr vertrauen? Verübeln kann ich es ihnen nicht, ziemlich praktisch, wenn man so einen bei sich hat. Doch ist das dem Sohn Gottes angemessen, so ein „Zaubertrick“?

          Beim Symbol Wein ist besonders auch an das gedacht, was unsere Seele braucht, das wir uns nicht selber zaubern können: froh und befreit zu sein seelisch – so wie die Brautleute sicher keinen neuen Wein hätten besorgen können, damit das Fest festlich bleibt.

          Dass Jesus hier Wasser zu Wein macht, ist ein wunderschönes Symbol dafür, dass Gott uns schenkt, was uns guttut: Seelennahrung. Das mitzuerleben bringt alle, die es wahrnehmen, dazu, Jesus zu vertrauen. Maria entscheidet sich für dieses Vertrauen. Sie ist für mich die eigentliche Heldin der Geschichte, sie ebnet den Weg, dass das kleine Wunder geschehen kann, einfach, weil sie glaubt, dass es Jesus möglich ist. Es gibt auch heute Menschen wie Maria, die im Tagesgeschehen das Mögliche sehen, das was uns heraushebt aus den Sorgen. Vertrauen, Glaube, Hoffnung und Offenheit sind Voraussetzung für Wunder!

          Und ich merke, dass ich nicht zu denen gehören will, die das Fest schnell verlassen, weil der Wein ausgeht. Lieber will ich darauf vertrauen, dass da jemand eine Idee hat, eine Möglichkeit findet, um zu helfen. Und ich möchte weiter mit Jesus gehen und bin gespannt, wo ich als nächstes ein Stück vom Himmel entdecken werde. Bleiben wir zusammen zuversichtlich!   

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