Dekanat Wetterau

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          Sonntagswort: Lobe den Herrn, meine Seele

          Pfarrer Uwe Wagner-Schwalbe (Münzenberg und Trais) schildert in seinem Impuls, wie sich ein Lied oder ein Wort auf unser Denken, Handeln und Fühlen auswirken können. Etwa der Wochenspruch „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“ (Psalm 103,2).

          "Manchmal höre ich morgens eine Melodie im Radio, die geht mir dann den ganzen Tag nicht aus dem Kopf", erzählt mir meine Nachbarin. Ich vermute, es geht vielen so. Auf dem Weg zur Arbeit oder beim Joggen etwa gehört das Musik hören mit dem Smartphone für die meisten zum täglichen Wohlbefinden. Manchmal frage ich mich, welche Musik diese Menschen wohl gerade im Kopf haben – und, wie sich das auf ihr Denken, Fühlen und ihren Umgang mit anderen auswirkt.

          Ein Wort, ein Satz oder eine Melodie, die einen den ganzen Tag begleitet - das ist in der Tradition der Klöster alltäglich. Ein Bibelvers, ein kurzes Gebet immer wieder leise gesprochen: Das kann Haltung und Halt für den ganzen Tag geben.

          „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“ (Psalm 103,2), der aktuelle Wochenspruch, könnte solch ein Wort sein, das mit durch den Tag oder die Woche geht. Oder ein Loblied aus dem Gesangbuch. Wer es einmal ausprobiert, wird bald merken: Das Wort, das Lied verändert mich. Ich gehe anders mit der Familie um, ich arbeite anders. Ich kaufe anders ein und höre plötzlich auf die Melodie der Frau mit dem Kopfhörer im Bus. Ihr Lied klingt zornig und spricht von bezahlbarem, angemessenem Wohnraum.

          "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, meine geliebte Seele, das ist mein Begehren" (EG 317,1). Zu besonderen Anlässen wird dieses Loblied immer wieder gesungen. Manchmal sogar, wenn einem gar nicht nach Lobliedern zumute ist. Trauer, Sorgen und Ängste werden dabei nicht verdrängt, aber "in wie viel Not hat nicht der gnädige Gott über dir Flügel gebreitet"!

          Wer so lebt und Gott so loben kann, der übt sich in einer anderen Sicht der Dinge. Die Augen werden geöffnet für die großen und kleinen Wunder des Alltags. Die Ohren und der Mund für Worte, die guttun. Das größte Wunder: Mein Leben wird im Loben freundlicher, heller und schöner, wenn das die Melodie meines Lebens wird: Lobe den Herrn, meine Seele. Dann höre ich auf einmal die Melodie der Frau im Bus: Kein Gotteslob, sondern Not. Wie kann ich unterstützen, frage ich mich? Wo gibt es bezahlbaren Wohnraum für junge Familien und Senioren? Wo sind Leerstände in unseren Kommunen und auch in unseren Kirchengemeinden?

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