Chöre in Corona-Zeiten

Und es geht doch was – Kantorei der Christuskirche auf neuen digitalen Wegen

Kirchengemeinde

Die Bad Vilbeler Kantorei startet in diesen Tagen ein digitales Chorprojekt: Aus einzelnen Gesangsvideos soll ein Chorstück für den Weihnachtsgottesdienst enstehen. Wie es klingt, wissen die Sänger*innen erst, wenn es fertig ist.

07.09.2020 ahrt Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

Das gemeinsame Singen kann nichts ersetzen. Doch sollte man die Chorarbeit deshalb ganz ruhen lassen? Nein!, findet die Bad Vilbeler Kantorei. Der Chor hat deshalb beschlossen, eine Idee umzusetzen, die eine Begegnung der Chormitglieder in Kleinstgruppen einerseits und ein musikalisches Ergebnis zu Weihnachten andererseits ermöglicht. Die Kantorei startet ein digitales Chorprojekt. Denn man ist sich einig: Der Faden darf nicht abreißen, weder in den menschlichen Kontakten noch in der musikalischen Erarbeitung.

Die Kantorei wird in der kommenden Woche damit beginnen, in ganz kleinen Gruppen mit großem Abstand im Kirchenschiff der Christuskirche Singübungen zu machen. Alle Proben werden hybrid angeboten, so dass Sänger*innen, die nicht vor Ort dabei sein können oder wollen auch von zu Hause aus nichts versäumen.

Chor Bad Vilbel: Zwei Lieder werden eingeübt

Es ist ein Experiment. Daher stehen zunächst neben Stimmbildung nur zwei Werke auf dem Probenzettel: „The very best time of year“ von John Rutter und „Fröhlich soll mein Herze springen“ von Paul Gerhardt.

Am Ende soll aus lauter einzeln, zu Hause aufgenommenen Stimmen der Chor in einem Musikvideo zusammengesetzt werden. Chorleiterin Geraldine Groenendijk sagt: „Das Ganze ist schon ein wenig aufregend. Letzten Endes hören wir den Gesamtklang des Chors erst im finalen Produkt. Auch wenn das gemeinsame Singen kaum zu ersetzen ist, beschäftigt sich so vielleicht jeder noch ein wenig mehr mir seiner individuellen Stimme. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf das Ergebnis.“

Digitales Chorprojekt: Versuch, die Zeit zu überbrücken

Sicherlich kann das die Ensemblearbeit nicht ersetzen. Aber es ist ein Versuch, die Zeiten zu überbrücken. Und das ist gerade im kulturellen Bereich enorm wichtig. Das Ergebnis des Kantoreiprojekts wird man an Weihnachten hören und sehen. Denn das Experiment hat noch einen weiteren Vorteil: Der kirchenmusikalische Beitrag kann im Weihnachtsgottesdienst aller evangelischen Kirchen von Bad Vilbel auf einer Leinwand oder im Videostream gezeigt werden