Dekanat Wetterau

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          Gemeinsames Mittagessen

          Alle gemeinsam an einem Tisch

          York FangerHelfer der Kirchengemeinde übernehmen das Anrichten der Portionen auf den Tellern, wie auch das Bringen und das Servieren von Speis‘ und Trank.

          Mit Hähnchenschenkeln, Kartoffeln und guten Gesprächen ist das Gemeinsame Mittagessen am vergangenen Freitag in der Friedberger Stadtkirche wieder gestartet. Zur Neuauflage der Initiative der Kirchengemeinde kamen viele hungrige Besucher.

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          Es ist Freitag 12 Uhr und die Frühlingssonne scheint kräftig durch den Seiteneingang der Stadtkirche in Friedberg. "Wie lange gibt es das Gemeinsame Mittagsessen hier in der Stadtkirche schon?" Auf diese Frage hat die lebhafte Frau Ende 60, die an einer gedeckten Tafel unter dem Abendmahlsfenster sitzt, prompt eine Antwort: "Schon über 15 Jahre!" Sofort unterbricht sie das Gespräch mit ihrem Freund und fügt glucksend hinzu: "Klar kommen wir vor allem wegen des Essens her, aber man trifft eben immer viele verschiedene Leute. Ist schön, oder? Und ich koche mir selten etwas, einfach nur für mich. Aber jetzt habe ich einen Partner und die haben hier eine wirklich warme Mahlzeit für alle, wir sind fast jeden Freitag hier." Schon lacht sie wieder, spricht weiter mit ihrem Freund.

          Und so stellt sich die Idee hinter dieser nach einer Corona-Pause nun wieder stattfindenden Initiative der Evangelischen Kirchengemeinde Friedberg ganz einfach selbst dar: Bei einem warmen Mittagessen – an diesem Freitag gibt es Hähnchenkeule mit Kartoffeln und Gemüse – entstehen Gespräche, Kommunikation, aber auch Zuflucht, Wärme und Lebensfreude. Menschen aus den verschiedensten Bereichen treffen sich und tauschen sich aus. Für das Essen ist wie schon in der Vergangenheit lediglich 1 Euro zu entrichten, dank finanzieller Unterstützung des Evangelischen Dekanats Wetterau. Wer mehr zahlen kann und will, liegt schon im Bereich einer Spende. Und mit 4,50 Euro Selbstkosten als Höchstpreis ist dieser diakonische Mittagstisch eine wirklich gute Tat, die vor allem emotional satt macht.

          Gespräche, Kennenlernen und sich geborgen fühlen sind dabei ganz selbstverständlich inbegriffen. Alles ganz entspannt und festlich gedeckt mit Blumen um einen langen Tisch unter einem großen Kirchenfenster, das Jesus und seine Jünger beim Abendmahl zeigt. Wolfgang Dittrich, Referent für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat, begrüßt die Tischgemeinschaft. Anfänglich kann man ihn kaum hören, bis eine lächelnde Frau vom anderen Tischende energisch ein "Ruhe im Saal!!" in die Runde ruft. Dittrich betont, dass vor allem die evangelische Gemeinde Friedberg diesen Dienst an der Gemeinschaft mit ihren ehrenamtlichen Helfern trägt. Dafür gibt es Beifall. Jeder, der sich an den Tisch setzt, wird bedient. Es gibt sowohl Helfer für das Anrichten der Portionen auf den Tellern, wie auch für das Bringen und das Servieren von Speis‘ und Trank. Alle kommen sie aus einem Freundeskreis von Geflüchteten.

          Das Wort Gemeinde wird hier sichtbar, sinnvoll gefüllt und lebendig. Wenig später, während sich immer mehr ganz und gar verschiedene Menschen einfinden, manche sich eher vorsichtig und schüchtern am sonnig geöffneten Seiteneingang der Kirche anmelden und sich zusammensetzen, wird klar, dass die vorbereiteten 20 Plätze wohl nicht ausreichen. Tine Hölzinger, Organisatorin dieser "Wiederaufnahme" der Mittagessen-Initiative nach der Corona-Pause, und ihre freiwilligen Helfer stellen noch Stühle dazu: "Nächsten Freitag gibt es gleich mehr Tische. Wir waren wohl zu kleingläubig," lacht sie. Auf die Frage, wie die Idee für das Gemeinsame Mittagsessen zustande kam, antwortet die Gemeindepädagogin: "Wichtig war uns vor allem Vielfalt. Möglichst viele verschiedene Menschen verschiedenster Herkunft, aus allen sozialen Schichten sollen sich hier begegnen und ins Gespräch kommen. Dabei geht es um den physischen genauso wie um den seelischen Hunger. Wir öffnen unseren Kirchenraum für alle Menschen."

          Als viele der Gäste schon den Nachtisch – einem saftigen Fantakuchen -  vor sich haben, kommt der Dekan des Dekanats Wetterau, Volkhard Guth mit einem großen Stapel abgegessener Teller in der Hand um die Ecke. "Hier geht es um Gemeinschaft“, sagt er. „Dass Menschen zusammensitzen und miteinander reden, die sich hier in der Stadt zwar auch mal begegnen, die aber niemals stehenbleiben würden, um einander wahrzunehmen. Hier funktioniert das. Über verschiedenste Hintergründe und Generationen hinweg. Das ist das Tolle und das war auch unser Ziel; dass Menschen zusammenkommen. Hier unter dem Bild des Abendmahls."

          Das „Gemeinsame Mittagessen“ der Evangelischen Kirchengemeinde Friedberg wird jeden Freitag um 12 Uhr in der Stadtkirche angeboten (Eingang am Brautportal). Erwachsene zahlen 1 Euro, Kinder 50 Cent; wer mehr geben kann und möchte, zahlt 4,50 Euro. Mehr Infos

          Text und Fotos: York Fanger

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