"Orgel des Monats" August
Das ganze Orchester in einem Instrument vereint
HortienDie Orgel in der Schwalheimer Kirche stammt aus dem 20. Jahrhundert und damit aus der Epoche der Spätromantik.18.08.2021 ahrt Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die Orgel in der Schwalheimer Kirche stammt aus dem 20. Jahrhundert und damit aus der Epoche der Spätromantik. Sie zählt damit zu den neueren Modellen unter den Orgeln in der Wetterau.
Erste Belege für die Existenz einer Kirche in Schwalheim an der Stelle der heutigen Kirche stammen aus dem Jahr 1504. Die Kirche in ihrer heutigen Form wurde am 24. August 1851 eingeweiht. Mit dem Bau der neuen Kirche wurde auch eine neue Orgel auf der Empore der Westseite eingebaut. Bereits nach 50 Jahren aber war diese Orgel kaum noch vernünftig bespielbar, wie aus alten Dokumenten hervorgeht. 1928 wurde deshalb eine neue Orgel in Auftrag gegeben. Das Werk umfasst 724 Pfeifen. Der Spieltisch wurde mit zwei Manualen und einem Pedal ausgestattet. Eingeweiht wurde die Orgel am 29. April 1928. Im Jahr 2001 wurde die Orgel grundlegend überholt.
„Die Jahrhundertwende hat besondere Instrumente hervorgebracht“, weiß Dekanatskantor Frank Scheffler. „Es war damals das Bestreben, das Orchester in einem Instrument einzufangen und die Farben des Orchesters zu imitieren. Das spürt man an den Klangfarben der Schwalheimer Orgel, die sehr sphärisch und atmosphärisch sind und Streicherstimmen imitieren können. Für die Organisten liegt die Herausforderung darin, dass der Klang verzögert kommt.“ Das hängt mit der sogenannten pneumatischen Traktur zusammen. Die Verbindung zwischen Tasten und Pfeifen erfolgt über lange dünne Luftröhren, die eine gewisse Verzögerung mit sich bringen. „Deshalb müssen die Spieler beim Spielen darauf achten, dass sie nicht langsamer werden und immer auf die Töne warten. Wenn das gelingt, dann macht das Spielen auf dieser Orgel große Freude und die Musik kann viele Emotionen beim Zuhörer wecken.“
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