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          Dekanatskirchenmusiker Uwe Krause im Interview

          „Posaunenchöre sind ein evangelisches Markenzeichen“

          Medienhaus/KohlheppUwe Krause ist Dekanatskantor und Kirchenmusiker an der Butzbacher Markuskirche

          „Bläsermusik hat in der evangelischen Kirche eine lange Tradition“, sagt Dekanatskirchenmusiker Uwe Krause. Am 11. März wird er die Blechbläser aus sieben Chören des Evangelischen Dekanats Wetterau in der Stadtkirche in Ober-Rosbach zu einem Dekanatsposaunentag zusammenbringen.

          „Das Musizieren mit mehreren Posaunenchören ist jedes Mal ein besonderes Erlebnis,“ sagt Krause. Der 57-Jährige Dekanatskirchenmusiker, der aus der Nähe von Kassel stammt, lernte schon als Neunjähriger Trompete zu spielen. Bläsermusik ist seitdem seine Leidenschaft und die hat er zu seinem Beruf gemacht. Wie viel Spaß es macht, jungen Menschen die Bläsermusik näherzubringen, stellt er als Dekanatskantor und Kirchenmusiker an der Butzbacher Markuskirche immer wieder fest. Uwe Krause sprach mit Claudia Pfannemüller darüber, warum Posaunenmusik Jung und Alt begeistert.

          Gibt es Posaunenchöre nur in der evangelischen Kirche?

          Ja, Posaunenchöre sind ein evangelisches Markenzeichen. Es gibt sie nur in evangelischen Kirchen und Freikirchen und in protestantischen Gemeinschaften wie dem CVJM und der Heilsarmee. Das hat geschichtliche Gründe. Der erste Posaunenchor entstand im 18. Jahrhundert bei den Herrnhutern in der Oberlausitz. Später verbreitete sich diese Form der Musik mit der protestantischen Erweckungsbewegung. Es entstanden neue Gottesdienstformen und die Gemeinden versammelten sich häufig im Freien. Draußen kann man mit der Orgel als Begleitinstrument für den Gesang wenig anfangen und so kam der Posaunenchor ins Spiel. Heute gibt es in Deutschland etwa 7000 Chöre mit rund 100.000 Bläserinnen und Bläsern, die im Evangelischen Posaunendienst zusammengeschlossen sind. 

          Ist nicht bereits in der Bibel von Posaunen die Rede?  

          Lobet den Herrn mit Posaunen steht in Psalm 150, aber damit waren andere Instrumente gemeint. Das Hauptinstrument in Israel war das Widderhorn, hebräisch auch Schofar genannt. Luther hat dieses Wort aus dem Hebräischen nicht ganz korrekt mit Posaune übersetzt. 

          Gibt es genügend Nachwuchs für die Posaunenchöre?

          Ja auf jeden Fall. Ich fange in der Butzbacher Markusgemeinde alle drei Jahre mit der Ausbildung einer jungen Bläsergruppe an. Der Unterricht ist kostenfrei, dafür verpflichten sich die Mädchen und Jungen dazu, regelmäßig am Unterricht teilzunehmen und später auch bei kirchlichen Veranstaltungen zu spielen. Es gehört zu den schönen Seiten meines Berufs, zu erleben, wie diese jungen Leute ihr Instrument ein bis zwei Jahre spielen und dann plötzlich Feuer fangen. Wenn Sie ein Blasinstrument gut spielen wollen, brauchen sie eine Menge Geduld und Bereitschaft zum Üben, denn die Töne werden nur mit den Lippen erzeugt und die müssen trainiert werden. Das tolle an der Bläsermusik ist, dass man damit Menschen im Alter zwischen acht und achtzig begeistern kann. Für viele ist das ein Hobby, das sie lebenslang ausüben. 

          Was passiert beim Dekanatsposaunentag?

          Er beginnt mit einem offenen Workshop für Jungbläser mit Landesposaunenwart Albert Wanner um 15 Uhr. Um 16 Uhr treffen sich die beteiligten Posaunenchöre aus Münzenberg, Gambach, Butzbach, Ober-Rosbach, Södel, Rodheim, Bad Vilbel-Heilsberg, Petterweil und Lich zum Einblasen. Höhepunkt des Ganzen ist natürlich der Festgottesdienst um 17 Uhr, den die Posaunenchöre unter meiner Leitung musikalisch gestalten. Das wird ein tolles Erlebnis für die beteiligten Bläser und für die Gottesdienstbesucher. Wenn viele Bläser den Kirchenraum mit Musik füllen, erzeugt das eine unvergleichliche Stimmung.

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