Dezember

Hortien
Die Orgel im Monat Dezember steht in der Evangelischen Kirche in Assenheim und verbirgt von außen ihr wahres Gesicht. Hinter dem barocken Prospekt der Orgel in der Evangelischen Kirche in Assenheim verbirgt sich im Innern ein stilistisch vollkommen anderes Instrument: Die Orgel ist der Spätromantik zuzuordnen und wurde von der Firma Link aus Giengen an der Brenz gebaut, die um 1900 herum zu den großen deutschen Orgelfirmen zählte. Die katholische St. Bonifatiuskirche in Bad Nauheim beherbergt eine der letzten Link-Orgeln, die in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts gebaut wurde. In Giengen selbst steht eines der bedeutendsten Zeitdokumente des spätromantischen Stiles, in dem die Orgel als Orchesterersatz behandelt wurde. Die Orgel in Assenheim steht auf der Empore über der Kanzel. Sie ist ein eher kleineres Instrument mit vielen unterschiedlichen Klangfarben. „Herauszuheben ist das Register ‚Harmonia Aetheria‘, das aus besonders schlanken Pfeifen – Streicher genannt – besteht“, erklärt Dekanatskantor Frank Scheffler. Dort erklingen mehrere Pfeifen pro Ton im Sinne einer Mixtur. „Auch die Streicherstimmen der Orgel mit ihren obertonreichen, etwas näselnden Klängen gehören zu den Besonderheiten.“ Der Spieltisch befindet sich in einiger Entfernung zu den Pfeifen und Windladen. Mit Hilfe von Windröhren – Pneumatische Traktur genannt – wird die Verbindung zwischen Tasten und Pfeifen hergestellt. „Die damit einhergehende Verzögerung muss vom Spieler miteingerechnet werden.“ Das Werk besitzt einen freistehenden Spieltisch mit pneumatischer Traktur und umfasst 14 Register auf zwei Manualen und Pedal. Es ist unverändert erhalten. Die Disposition lautet wie folgt:[21]
I Manual C–g3
Principal 8′
Flöte 8′
Oktav 4′
Rohrflöte 4′ (aus Cornett)
Waldflöte 2′
Cornett IV–V 4′
II Manual C–g3
Lieblich Gedeckt 8′
Viola di Gamba 8′
Salicional 8′
Gemshorn 4′
Harmonica äthera III 2 23
Pedal C–d1
Subbass 16′
Cello 8′ (aus Gambe)
Gedacktbass 8′ (aus Liebl. Gedeckt)

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