Die Orgel in der Bad Vilbeler Auferstehungskirche befindet sich über dem Altar.
Die Orgel des Monats Januar kommt aus dem Süden des Dekanats. Die Orgel in der Auferstehungskirche auf dem Bad Vilbeler Friedhof in der Kernstadt ist 1754 von Johann Georg Zinck erbaut worden. Im Rahmen der Restaurierung der Kirche wurde vor allem die Balganlage der Orgel, die den Luftstrom für die Pfeifen liefert, wieder in ihren ursprünglichen Zustand gebracht. Die Bälge sind es, die die Orgel zu etwas ganz Besonderem machen: Es ist die einzige heute noch erhaltene Balganlage aus der Werkstatt von Johann Georg Zinck. Sie steht unter Denkmalschutz.
Diese Notenblätter befinden sich in den Bälgen der Orgel.
Dass Zinck der Erbauer der Orgel ist, konnte erst bei der letzten Restaurierung 2006 ermittelt werden. Zur Abdichtung der Bälge war altes Papier aus der Werkstatt benutzt worden. Damit ließen sich Erbauer und Bauzeit ermitteln. Das Papier befindet sich auch heute noch in den Bälgen um die historische Substanz zu bewahren.
Von der ursprünglich 1754 erbauten Orgel sind heute noch das Prospekt, die Bälge und die Pfeifen der untersten Oktave des Gedact 4’ Registers erhalten, außerdem das Wellenbrett. Beide Bälge sind wieder an die Luftversorgung angeschlossen und können getreten werden. Die Orgel hat einen neuen Anstrich in schwarz und Goldtönen erhalten.
Die beiden Bälge heben und senken sich und liefern damit die Luft für die Orgelpfeifen. Sie werden an der gegenüberliegenden Seite mit dem Fuß betrieben.
Das ist nicht selbstverständlich: Immer wieder gab es Überlegungen, die Orgel komplett zu erneuern. 1940 wurde die Planung einer neuen zwei-manualigen Orgel mit 16 Registern allerdings als „nicht kriegswichtig“ verboten. Nach dem Krieg gab es erneut Überlegungen zur Neuplanung, die sich aber hinzogen und letztlich in Reparaturen endeten. Im Rückblick betrachtet ein großes Glück: 1975 wurde der Wert der Orgel erkannt und sie wurde in ihrer damaligen Form restauriert.
Kantorin Nilani Stegen spielt die Orgel.
Erbaut wurde die Orgel als typische Barockorgel. Das ist auch heute noch zu hören, wenn Musikstücke aus dieser Zeit darauf gespielt werden. Gleichzeitig eignet sie sich aber auch gut für moderne Werke. Die Wetterauer Kirchenmusiker*innen nutzen sie gerne auch als Begleitinstrument zum Beispiel gemeinsam mit einer Trompete oder Flöte.
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