Die Orgel in der Ober-Rosbacher Stadtkirche zeichnet auch ihre interessante Stimmung aus. Sie ist einen Halbton höher gestimmt als die heutigen Orgeln. „Das hängt mit der Tonhöhe der Pfeifen zusammen“, erklärt Organist Marcus Bayer. „Darauf haben wir uns aber schon eingestellt.“ Bayer spielt im sonntäglichen Gottesdienst alle Lieder etwas tiefer – sehr zur Freude der singenden Gemeinde.
Kantor Ulrich Seeger hat beim Orgelsachverständigen Thomas Wilhelm nachgefragt: „Man kann davon ausgehen, dass diese Stimmung schon 1758 vorzufinden war, denn in der Barockzeit war die Stimmhöhe oftmals wegen der venezianischen Tradition im Instrumentenbau höher, vor allem im Zusammenspiel mit Zinken und weiteren Instrumenten.“
Register:
* Manual (C-c³):
o Flautmaj. 8'
o Quintvio. 8'
o Violadigam. 8'
o Princip. 4'
o Flautmino. 4'
o Gemshorn 4'
o Quinta 3'
o Oktave 2'
o Terz 1 3/5'
o Mixtur 3fach
o Cimbel
* Pedal (C-c'):
o Sup-Baß 16'
o Violon 8'
o Coppel
Diese Register-Bezeichnungen sind auch original von Syer. Er musste sie anscheinend teilweise aufgrund von Platzmangel abkürzen, doch alles in allem sind es sehr alte Bezeichnungen für Register, die es in heutigen Orgeln aber immernoch gibt:
Flautmaj. 8' = Majorflöte 8' = Holzgedackt 8'
Quintvio. 8' = Quintvioline 8'
Violadigam. 8' = Gambe 8'
Princip. 4' = Prinzipal 4'
Flautmino. 4' = Minorflöte 4' = Kleingedackt 4'
Sup-Baß 16' = Sub-Bass 16'