Gesellschaftliche Verantwortung

Aus christlicher Verantwortung vor Gott und den Menschen treten wir ein für eine gesellschaftliche Entwicklung, die sozial gerecht und ökologisch verträglich ist.

Zentrum für Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau


Der Arbeitsbereich Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Wetterau ist diesem Auftrag verpflichtet. Für uns bedeutet das: Wenn Gesellschaft und Umwelt sich verändern, geht das auch die Kirche etwas an.

Die Evangelische Kirche will aktiv mitwirken und präsent sein, wenn es darum geht Entwicklungen in der Region und darüber hinaus in den Bereichen Arbeit, Soziales, Umwelt, Landwirtschaft und Regionalentwicklung zu analysieren, kritisch zu hinterfragen, zu gestalten und wenn nötig anzustoßen.

Dabei verstehen wir uns als Anwalt für Menschen, die von einer Teilhabe an der Gesellschaft ausgeschlossen oder davon bedroht sind und wir treten aktiv für die nachhaltige Bewahrung der Schöpfung ein.

Ebenso legen wir Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Wetterau. Darüber hinaus ist es ein wichtiges Anliegen, das Evangelische Dekanat Wetterau als verlässlichen und kompetenten Ansprechpartner für Kommunen, Gewerkschaften, Wirtschaft, Wohlfahrtsverbänden, Politik, Umweltverbänden, Vereinen und Institutionen in der Region zu etablieren und zu vertreten.

    Themen, die vom Arbeitsbereich Gesellschaftliche Verantwortung dauerhaft bearbeitet werden:

    • Flüchtlingshilfe / Migration /Integration
    • Armut und Reichtum
    • Erhalt der sozialen Infrastruktur
    • Jugendhilfe
    • Arbeitswelt
    • Wetterau im Wandel /Klimawandel / Erneuerbare Energien / Bodenschutz
    Gremien, Bündnisse und Fonds an und in denen der Arbeitsbereich Gesellschaftliche Verantwortung aktiv mitwirkt

    Gemeinsam für ein anderes Wachstum in der Wetterau

    Seit Juni 2017 besteht das Aktionsbündnis Bodenschutz Wetterau.

    In dem Bündnis haben sich 12 Organisationen aus Kirchen, Landwirtschaft und Umweltschutz zusammengeschlossen, um gegen den geplanten Bau eines REWE- Logistikzentrums in Wölfersheim-Berstadt mobil zu machen. 

    Das Logistikzentrum benötigt eine Fläche von insgesamt 30ha. Es soll mitten in die Landschaft  gebaut werden, auf Ackerflächen, deren Bodenqualität zu den besten Deutschlands zählt. Um dies bewerkstelligen zu können muss der Regionale Flächennutzungsplan geändert werden, in dem die Fläche als landwirtschaftliches Vorranggebiet festgelegt ist. Die Wetterau zählt aufgrund der teilweise sehr guten Böden izu den Regionen mit  höchstem Potenzial für die Lebensmittelproduktion in Mitteleuropa. Für das Aktionsbündnis gilt der bestehende Regionale Flächennutzungsplan als der Kompromiss, der den Städten und Gemeinden die Möglichkeit zur Erweiterung einräumt, der sie aber auch entsprechend begrenzt.

    Landverbrauch darüber hinaus darf es nicht geben!

    Das Evangelische Dekanat Wetterau beschäftigt sich schon seit 2007 in Bodengottesdiensten und Bodenaktionstagen mit dem Thema Bodenschutz.Seitdem versuchen wir für die Wichtigkeit des Bodenschutzes für unsere Ernährung zu sensibilisieren.

    Die Planung des REWE-Logistikzentrums außerhalb des Regionalen Flächennutzungsplan zeigen, dass dies leider nicht ausgereicht hat.

     Das Ev. Dekanat Wetterau hat  das Aktionsbündnis Bodenschutz gegründet, um gemeinsam um mit anderen Organisationen diesem „Dammbruch“ in Berstadt zu begegnen. 

    Das Evangelische Dekanat Wetterau sieht die gute Integration von geflüchteten Menschen als eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe an.

    2015 wurde die AG Flüchtlingshilfe im Wetteraukreis unter aktiver Mitwirkung des Dekanats gegründet. Die Aufgabe der AG Flüchtlingshilfe ist die Vernetzung des ehrenamtlichen und hauptamtlichen Engagements in der Flüchtlingssozialarbeit untereinander und darüber hinaus mit den entsprechenden Behörden.

    Seit 2015 finden regelmäßige Besprechung der Steuerungsgruppe aus Vertretern der örtlichen ehren- und hauptamtlichen Flüchtlingshilfe, der Kirchen, der Städte und Gemeinden, des Jobcenters und des Wetteraukreises statt. Die Steuerungsgruppe wird seither vom Referenten für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat Wetterau geschäftsführenden organisiert und geleitet.

    Die Dekanatssynode hat 2015 im Rahmen der Umsetzung der Selbstverpflichtungserklärung der Synode der EKHN „Solidarische Kirche gegen Armut und Ausgrenzung“ einen Fond zur Förderung von Projekten und Initiativen zur Vermeidung und Linderung von Armut aufgelegt.

    Beschlusstext des Antrags: Im Haushalt des Dekanats werden jährlich 5.000 Euro zum Zwecke einer einmaligen Anschubfinanzierung von Projekten oder Initiativen die dazu dienen Armut zu verhindern oder zu lindern. Die Mittel sollen dem Finanzausgleichsstocks entnommen werden.

    Die Selbstverpflichtungserklärung der Synode der EKHN vom 8.5.2014 sieht folgenden Ausführungen vor: „gemeinwesendiakonische Initiativen zu unterstützen, bei denen Kirchengemeinden bzw. Dekanate gemeinsam mit Diakonie, weiteren Partnern sowie Betroffenen selbst lokale Strukturen aufbauen, die das Leben von Menschen verbessern, die von Armut bedroht und betroffen sind “.

    Um dieser Selbstverpflichtung u.a. gerecht zu werden, sollten Finanzmittel auf Antrag von Kirchengemeinden oder des Diakonischen Werks Wetterau zur Verfügung stehen, um Projekte und Initiativen die zur Verhinderung oder Linderung von Armut beitragen mit einer einmaligen Anschubfinanzierung zu unterstützen.

    Vergabekriterien:

    • Kirchengemeinden des Dekanats, diakonische Einrichtungen im Dekanat und Arbeitsbereiche des Dekanats können entsprechende Anträge stellen.
    • Die Anträge sind formlos schriftlich an den Referenten für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat zu richten.
    • Eine kurze Projektbeschreibung und ein Finanzierungplan sollen Bestandteil des Antrages sein.
    • Antragschluss ist der 30.09 eines jeden Jahres.
    •  Die Entscheidung über die Vergabe der Mittel trifft der Dekanatssynodalvorstand.

    So formulieren es hoffnungsvoll die Vereinten Nationen in ihrer Agenda 2030. Dieses Ziel kann erreicht werden, wenn wir uns aktiv an der Herstellung des Friedens beteiligen. So heißt es in der Friedberger Friedenserklärung vom April 2019.

    Imagine Peace Friedberg ist ein Zusammenschluss von friedensbewegten Akteuren, die mit unterschiedlichen kreativen Aktionen für einen Frieden in der Welt eintreten.

    Im April 2019 wurde ein erstes Friedensfest in Friedberg organisiert. Weitere sollen folgen.

    Die Fachstelle Gesellschaftliche Verantwortung ist gemeinsam mit der Stelle für Ökumene Teil von Imagine Peace Friedberg.

    Die Friedberger Friedenserklärung

     

    Friedberger Friedens-Film
    Einen Film zum 75. Jahrestag des Kriegsendes in Friedberg gibt es hier. Er zeigt, was zwischen dem 8. Mai 1945 und dem 8. Mai 2020 in Friedberg passiert und was entstanden ist. Denn: Frieden ist keine Selbstverständlichkeit.

    Der Jugendhilfeausschuss (JHA) ist neben der Verwaltung des Jugendamts Teil der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe.

    Während die Verwaltung die laufenden Geschäfte erledigt, hat der JHA ein Beschlussrecht in allen grundsätzlichen Angelegenheiten der Jugendhilfe. Die Entscheidungen des JHA sind bindend für das Handeln der Jugendamtsverwaltung.

    Sein zentraler Auftrag besteht darin, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen (siehe auch § 1 des SGB VIII - Kinder- und Jugendhilfe). Er hat eine Lobby-Funktion für die Interessen von Kindern, Jugendlichen und Familien, die in unserer Gesellschaft immer noch zu kurz kommen.

    Aus dem Sozialgesetzbuch VIII (Kinder- und Jugendhilfe) ergibt sich, dass der Träger der Jugendhilfe zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Kirchen verpflichtet ist.

    Im JGH des Wetteraukreises ist die Evangelische Kirche durch den Referenten für Gesellschaftliche Verantwortung des Dekanats Wetterau als beratendes Mitglied vertreten.

    Das Netzwerk „Wetterau im Wandel“ ist eine seit 2011 bestehende Initiative aus Akteuren und Organisationen der Wetterau mit Interesse an der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung und Transformation hin zueiner auch für nachfolgende Generationen lebenswerten Zukunft.

    In Anlehnung an die weltweite Initiative der „Transition Towns“ will Wetterau im Wandel die Chancen einer Zukunft mit weniger Ressourcenverbrauch und die Stärken eines Lebens ohne einseitige Konsumorientierung aufzeigen.

    Über die Fachstelle Gesellschaftliche Verantwortung ist das Evangelische Dekanat Wetterau ein engagierter Akteur im Netzwerk. 

    Das Netzwerk trifft sich regelmäßig. Eine Mitarbeit ist für jeden möglich.

    Weitere Informationen zum Netzwerk:

    https://www.wetterau-nabu.de/wetterau-im-wandel

    Am   6. Juli 2015 wurde das Wetterauer Bündnis für soziale Gerechtigkeit auf Initiative des Evangelischen Dekanats Wetterau und der katholischen Betriebsseelsorge Oberhessen in der Bad Nauheimer St. Lioba-Schule gegründet. Ziele des Bündnisses ist es, mit Aktionen und Veranstaltungen auf die immer stärker wachsende Kluft zwischen Arm und Reich hinzuweisen, Ideen zu entwickeln, um einer Verarmung präventiv entgegenzuwirken, aber auch gemeinsam gegen eine zunehmende soziale Kälte in der Region einzutreten.

    Mitglieder des Wetterauer Bündnisses für soziale Gerechtigkeit:
    DGB Wetterau, Paritätischer Wohlfahrtsverband, VdK Kreisverband Friedberg, Ev. Dekanat Wetterau, Kath. Betriebsseelsorge Oberhessen, GEW Kreisverband Wetterau, Kath. Dekanat Wetterau-West, , LinkeHartz IV Hilfe Wetterau, Ver.di, Ev. Dekanat Büdingen, Ev. Dekanat Schotten, Ev. Dekanat Nidda, Karl-Wagner-Haus Mission Leben, Diakonisches Werk Wetterau, Caritasverband Gießen e.V., Ev. Fami-lien-Bildungsstätte Wetterau, Kath. Dekanat Wetterau-Ost, Internationales Zentrum Friedberg, Kath. Bildungswerk Oberhessen, Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Bad Vilbel e.V., AntifaBI