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Geistlicher Impuls Mai: Zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer

Am 9. April 2025 jährte sich zum 80. Mal der Todestag des evangelischen Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer. Bonhoeffer, der am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet wurde, ist eine herausragende Figur des christlichen Widerstands gegen das NS-Regime. Sein Leben und Werk sind geprägt von tiefem Glauben und unerschütterlichem Mut, die ihn dazu brachten, sich aktiv gegen die Ungerechtigkeiten seiner Zeit zu stellen.

In seinem Werk „Widerstand und Ergebung“ betont Bonhoeffer, dass das Christsein in der heutigen Zeit nur in zweierlei bestehen kann: im Beten und im Tun des Gerechten unter den Menschen. Für ihn war das Gebet nicht nur eine spirituelle Praxis, sondern auch eine Quelle der Kraft und Inspiration für das Handeln. Das "Tun des Gerechten" bedeutet, aktiv für Gerechtigkeit und Menschlichkeit einzutreten, auch unter schwierigsten Bedingungen.

Bonhoeffers Haltung und Handeln sind ein inspirierendes Beispiel für die Johanniter, die sich mit ihrer Ordensregel ebenfalls dem Dienst am Nächsten und dem Zeugnis ihres Glaubens verschrieben haben. Diese Ordensregel wurde in den Jahren 1961 bis 1964 von Menschen verfasst, die als Zeitgenossen Bonhoeffers noch unter dem Eindruck der NS-Zeit standen. Sie fordert in ihrem ersten Abschnitt dazu auf, dem Herrn Jesus Christus zu dienen und sich dort rufen zu lassen, wo die Not des Nächsten auf ihre tätige Liebe und der Unglaube der Angefochtenen auf das Zeugnis ihres Glaubens warten.

In der Berufung auf den Ordenspatron Johannes den Täufer ist ein zentraler Satz der Ordensregel, dass die Johanniter auch heute dem Herrn Jesus Christus dienen wollen. Die Johanniter tun ihren Dienst vom Boden des Evangeliums aus. Dessen Botschaft lautet: Gott hat in diese Welt seinen Sohn Jesus Christus gesandt, um die Menschheit zu erlösen.

Wendelin Meyer-Mölck
Mitglied im Begleitteam der Exerzitien am Geistlichen Zentrum