Februar

Hortien
Die Orgel in der Ev. Pfarrkirche in Nieder-Weisel ist fast 100 Jahre alt. 1929 ist sie von der Firma Gebr. Link aus Giengen gebaut worden. Die Orgel ist ziemlich groß dimensioniert. „So groß, dass die mittlere Orgelpfeife vorne am Prospekt gar nicht reinpasst“, erzählt Pfarrerin Claudia Hankel. „1929 musste die schöne Stuck-Decke an dieser Stelle geöffnet werden, damit die große Orgelpfeife hineinpasst.“ Die Orgel hat die Zeit seit 1929 unverändert überstanden, ein Umstand, den nur ganz wenige Orgeln aus dieser Zeit in Deutschland erleben durften. In den 50er- und 60er-Jahren wurden vielerorts die romantischen Orgeln einem wiederentdeckten barocken Klangideal angepasst oder durch Neubauten ersetzt. „Zum Glück haben die Verantwortlichen der Evangelischen Kirchengemeinde Nieder-Weisel diesem Trend nie nachgegeben“, sagt Kantor Uwe Krause.
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1990 wurden die ursprünglichen Zinkpfeifen durch Zinnpfeifen ersetzt. Das diente, so lässt sich lesen, der Verbesserung des Klangs der Orgel. Den Austausch übernahm die Firma Förster & Nicolaus aus Lich. Der Kirchenvorstand hatte entschieden, die Pfeifen austauschen zu lassen und dafür 20.000 DM Spendengelder gesammelt. Doch dabei blieb es nicht: Die Firma Förster & Nicolaus konnte ihr Angebot nicht halten, da der Zinnpreis plötzlich gestiegen war. So mussten zusätzliche 2000 DM aufgebracht werden. Die Orgel ist zuletzt 2017 restauriert worden. Damals bekam sie einen neuen Blasebalg aus Leder, der die Luft für die Orgelpfeifen anpumpt. „Der Tausch war sehr aufwändig“, sagt Hankel. Der neue Balg ist viel größer, als der alte. Mit rund 2,40 mal 1,40 Metern Größe musste für ihn ein „Schrank“ im angrenzenden Kirchturm umgebaut werden. Denn: der Balg muss luftdicht und staubfrei gelagert werden, schließlich soll er lange elastisch bleiben. Dafür wurden beim 400-jährigen Kirchenjubiläum 2016 erneut Spenden gesammelt. Die Orgel hat eine pneumatische Kegellade. Das Instrument verfügt über 20 Register mit folgender Disposition:

I Manual C–g3


Prinzipal

8′

Gedackt

8′

Dolce

8′

Gamba

8′

Oktave

4′

Quintflöte

2 2⁄3′

Flöte

2′

Mixtur IV–V

2 2⁄3′

II Manual C–g3


Konzertflöte

8′

Viola alta

8′

Aeoline

8′

Vox coelestis

8′

Gemshorn

4′

Rohrflöte

4′

Piccolo

2′

Harmonica aetherea III–IV

2 2⁄3′

Pedal C–f1


Subbass

16′

Gedacktbass

16′

Oktavbass

8′

Violoncello

8′

Koppeln: Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P
Superoktavkoppeln: II/I, II/II Spielhilfen: Walze, Tutti, Jalousieschweller II. Manual Pfarrerin Hankel würde sich wünschen, dass die Orgel noch öfter erklingt, als bisher: Deshalb ist die Kirchengemeinde auf der Suche nach eine*r Orgelschüler*in, der oder die die Orgel kennen und spielen lernen möchte.

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