Taiwan – ein Inselstaat kämpft um seine Freiheit
Der Weltgebetstag 2023 kommt aus Taiwan, einem Land, das zurzeit weltweit stark im Fokus steht. Denn China sieht in Taiwan eine abtrünnige Provinz, die es zurückerobern will, notfalls mit militärischer Gewalt. Die Menschen in Taiwan wollen jedoch weiterhin in Freiheit und Demokratie leben. Meinungsfreiheit, freie Wahlen, Menschenrechte, digitale Teilhabe – das sind wichtige Werte in der noch jungen Demokratie, die bewahrt werden sollen. Gleichzeitig ist dieser Kampf um Freiheit ein Kampf der Großmächte China und USA um die Vormachtstellung im Pazifik. Wirtschaftlich ist Taiwan als Produzent von Hardware ein Global Player: Das Land liefert mehr als 60 Prozent der weltweit hergestellten Handy- und Computerchips. Hauptabnehmer sind die USA, Japan – und China. Dazu kommt das „Menschenrecht auf 10 Megabites“, das sogar auf den Bergen gilt – von denen es sehr viele gibt im Landesinneren der Hauptinsel! Davon können Menschen in manchen Regionen Deutschlands nur träumen!
Wie leben Christinnen und Christen als Minderheit in einem Land, das 23,5 Millionen Einwohner zählt und gerade einmal so groß ist wie Baden-Württemberg?
Die Frauen aus Taiwan legen Ihrer Liturgie Bibelverse aus dem Epheserbrief, Kapitel 1, Verse 15-19 zugrunde. Im Mittelpunkt steht dabei die Aussage: „Ich habe von eurem Glauben gehört“. Mit Dankesbriefen erzählen sie davon, wie gelebter Glaube von Frauen sie inspirierte, selbst aus ihrem Glauben heraus aktiv zu werden und zu handeln – im eigenen Leben und in der Gesellschaft. Und sie laden die Menschen weltweit ein, ebenfalls von ihren Erfahrungen mit dem Glauben zu berichten. Die Frauen aus Taiwan sind überzeugt, dass Menschen gemeinsam die Welt zum Positiven ändern können, denn: Glaube bewegt!
Ein Ruf nach Frieden und Demokratie
Dieser Weltgebetstag ist ein Ruf nach Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie. Die Weltgebetstagsbewegung ist ein Netzwerk der Solidarität, in dem nach dem informierten Beten auch das betende Handeln mit der Gabe einer Kollekte steht, die in 100 Projekten weltweit Frauen, Mädchen und deren Familien einen Neuanfang ermöglicht. Auf dem Gebiet der EKHN ist der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau offizielle Sammelstelle für die Kollekten des Weltgebetstags. Die Kollekten und Spenden bitte mit dem Verwendungszweck „WGT-Kollekte Taiwan“ auf das Spendenkonto des Landesverbands überweisen, IBAN: DE14 5206 0410 0004 1007 19.
Weitere Informationen zum Spendenkonto, zum Weltgebetstag und zu WGT-Terminen in den Regionen unter www.evangelischefrauen.de/#wgt.
Einladung zur Zoom-Konferenz
Anschreiben zum WGT 2023
In Frankfurt gibt es viele Orte in Verbindung mit besonderen Frauen. Hierüber hat Sabine Börchers das Buch geschrieben: 101 Frauenorte – Frankfurt aus weiblicher Perspektive.
Bei herrlichem Sonnenschein unternahmen die Evangelischen Frauen im Dekanat Wetterau einen Ausflug mit der Bahn nach Frankfurt, um diesen Orten nachzuspüren.
Auf dem Programm stand eine Führung rund um den Römer mit Sabine Börchers.
Die Autorin nahm die Frauen mit auf einen Streifzug durch Frankfurt und erzählte von bekannten und weniger bekannten Frauen. Erster Frauenort war der Frankfurter Dom, dort befindet sich das Grab mit den sterblichen Überresten der wohl ältesten Frankfurterin. Auf dem Römerberg ging es vorbei am Gerechtigkeitsbrunnen mit der Justitia, hier als Besonderheit mit unverbundenen Augen. Das EVA ( Evangelisches Frauen Begegnungszentrum) und das Steinerne Haus, in dem der erste Frauenfußballverein in Deutschland 1930 gegründet wurde, lagen ebenso am Weg des Rundgangs.
Nach diesen Begegnungen mit interessanten Frauenorten und einem gemeinsamen Mittagessen gab es die Gelegenheit, von der Dachterrasse im „Haus am Dom“, einen Blick auf die Skyline von Frankfurt und den in direkter Nachbarschaft befindlichen Dom zu werfen.
Anschließend hatten die Teilnehmerinnen Zeit zur freien Verfügung und kamen nach einem ereignisreichen Tag gegen Abend wieder zurück in der Wetterau.
Was uns trägt, bewegt und stärkt
Endlich in echt. Endlich nicht mehr in dem digitalen Viereck! Elisabeth Becker-Christ (Referentin für Frauenarbeit) erinnerte in der kleinen Andacht an den Weg, den nicht nur die ev. Frauen des Dekanats Wetterau in den letzten Jahren hinter sich gebracht haben.
Und was trägt, bewegt und stärkt uns damals und jetzt? Christina Schuster (Karben), Dorothea Reinig-Stender (Burg-Gräfenrode) und Elisabeth Becker-Christ trugen Beispiele zusammen. Genannt wurden die Familie, Nachbarn, Kollegen, leben mit Sicherheiten, ein gutes Buch, Neugierde, Engagement für und mit anderen. Bewegt werden wir von den jetzt gerade gelingenden Schulabschlüssen, Geburt, Renteneintritt, von Todesfällen, Scheidungen und den vier großen Weltproblemen (Klima, Krieg, Corona, politische Zerrissenheit). – Und hatten die Besucherinnen vor der Andacht schon leise einzeln sich ausgetauscht, trugen sie jetzt in die Gemeinschaft ihr Bewegt-Sein: die Hochzeit des Sohnes, der plötzliche Tod des Cousins, die Einsamkeit vieler im eigenen Umfeld.
In der Kirche in Burg-Gräfenrode leuchtet ein Glasfenster: Der gute Hirte. Nein, nicht der 23. Psalm, sondern der Hirte, der 99 Schafe zurücklässt um das verlorene Schaf zu suchen. Das stärkt uns: zu wissen, dass auch wir uns sehen und suchen.
Nach der Andacht machten sich die Frauen auf den Weg zum Burggarten. Rosemarie Behler, Jutta Kutt, Birgit Reich, Sabine Tamborini-Schwalfenberg und Sabine Wießner aus dem Dekanatsfrauenausschuss hatten den zweiten Teil des Abends vorbereitet. Man lernte sich im Spiel kennen, die Frauen sangen hingebungsvoll begleitet von Dekanatsmusikerin Nilani Stegen und aßen vom Büffet engagierter Kärberinnen. War es so gut oder war es zu wenig? Hinterher war alles aufgegessen.
Und der Himmel hatte ein Einsehen, es blieb trocken. Und alle werden das schöne Fest gerne in Erinnerung behalten.
Text: Dorothea Reinig-Stender, Burg-Gräfenrode