Da sie auch ihr Anerkennungsjahr in der Kita absolviert hat, sind es strenggenommen sogar mehr als 40 Jahre. Anfang September wurde das Jubiläum in der Kita gefeiert und Anette Roth für ihre Arbeit gewürdigt.
Nach der mittleren berufsbezogenen Reife absolvierte die gebürtige Karbenerin ihre Ausbildung zur Kinderpflegerin und arbeitete zunächst ein Jahr bei der Stadt Karben. Schließlich entschied sie sich doch für den Berufszweig der Erzieherin und kam so zur Evangelischen Kita Groß-Karben.
Der Beruf erfüllt sie bis heute – „anders geht es auch nicht“, sagt sie. Der Kitaalltag bringe jeden Tag etwas Neues mit sich. „Was wir von den Kindern zurückbekommen ist unbezahlbar – ein Lächeln, ein kleiner Arm, der sich um uns legt.“
In 40 Jahren hat sich viel verändert. „Die gesellschaftlichen Veränderungen spüren wir natürlich auch in der Kita ganz deutlich“, sagt Roth. Dazu zählt nicht nur der gesteigerte Medienkonsum. „Unser größtes Problem damals waren Kassettenrekorder, die oft Bandsalat hatten. Heute wissen die Kinder schon mit 2 Jahren, wie man einen Touchscreen bedient.“ Da muss sich auch die Erzieherin immer wieder auf Neues einstellen. Doch sie hat keine Angst vor Veränderung. Ihr Motivationsspruch: „Kann ich nicht – gibt es nicht! Erstmal ausprobieren.“
Hinzu kommen Umbauarbeiten an und in der Kita, Leitungs- und Trägerwechsel. Die Aufnahme von Kindern vor dem 3. Lebensjahr, die Einführung der Mittagsbetreuung. Sie könnte viele Anekdoten erzählen. „Ich habe nicht nur gearbeitet, ich habe gelebt, gelacht, geweint, getröstet und gestaunt“, sagt Roth rückblickend.
Das Wohl der Kinder ist ihr eine Herzensangelegenheit. Der Spaß am Beruf hat sie auch in schwierigen Phasen durchhalten lassen. „Nehmen füllt die Hand und geben füllt das Herz“, ist Roth überzeugt. In der evangelischen Kita schätzt sie das gute Miteinander, sowohl im Team als auch mit Kindern und Eltern. Ihr ist es wichtig, christliche Werte zu vermitteln. „Wir nehmen jede und jeden so an, wie er oder sie ist. Jedes Kind ist einzigartig und hat es verdient gesehen und geliebt zu werden, so wie es ist.“
So geht sie auch nach 40 Jahren mit Freude ihrem Beruf nach, denn: „Ohne die Kinder wäre mein Leben sehr viel stiller und ehrlich gesagt: Ziemlich langweilig!“