Haus Friedberg erfolgreich eingeweiht

veröffentlicht 23.09.2025 von Anna-Luisa Hortien, Evangelisches Dekanat Wetterau

Nach mehreren Jahren der Planung und einer umfassenden Renovierung und Erweiterung ist das Haus Friedberg in der Kaiserstraße 2 nun feierlich seiner Bestimmung übergeben worden.

Am Freitag luden das Institut für Personalberatung, Organisationsentwicklung und Supervision (IPOS), das Evangelische Dekanat Wetterau und die Zentrale Konfliktberatungsstelle der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zur offiziellen Einweihung ihrer Wirkungsstätte ein.

Rückkehr für IPOS und Konfliktberatung

Die drei Einrichtungen waren bereits im Juni in das historische Gebäude eingezogen, das nun auch die Verwaltung der Evangelischen Familienbildung und der Kindertagesstätten im Dekanat beherbergt. Für die Mitarbeitenden von IPOS und Konfliktberatung war es eine Rückkehr: Während der Umbauzeit hatten sie ihre Büros in Karben. „Die Räume sind vertraut geblieben, aber sie sind schöner und barriereärmer geworden – und wir freuen uns über die gute Nachbarschaft mit dem Dekanat“, betonte Dr. Christopher Scholtz, Leiter des IPOS.

Historischer Ort der Ausbildung

Auch vielen Pfarrerinnen und Pfarrern in der EKHN ist das Haus bereits vertraut: Bis 1999 befand sich dort das Theologische Seminar Friedberg, wo Vikarinnen und Vikaren ausgebildet wurden. „Wir freuen uns, dass es ein Haus der EKHN bleibt, in der Region, für die Region und darüber hinaus“, so Dekan Volkhard Guth.

Tanja Bergelt, Leitung Fachstelle Personalberatung, und Dekan Guth baten zum Abschluss der kurzen Begrüßungsandacht um Gottes Segen für alle, die im Haus arbeiten sowie dort ein- und ausgehen. Viele Gäste folgten den angebotenen Führungen durch die neuen Räume und nutzten das schöne Wetter, um im großen Garten ins Gespräch zu kommen. Bei Sekt, Kaffee und Kuchen wurden zahlreiche Glück- und Segenswünsche ausgesprochen.

„Kirchliche WG“ der Kaiserstraße

Pröpstin Dr. Anke Spory würdigte in ihrem Grußwort die neue Hausgemeinschaft aus Kirche, Beratung, Bildung und Begleitung, direkt an der lebendigen Kaiserstraße. „Hier kommen unterschiedliche Menschen, Aufgaben und Perspektiven zusammen – man könnte es die kirchliche Kaiser-WG nennen“, sagte sie augenzwinkernd. Als symbolisches Einweihungsgeschenk überreichte sie Kaffee – „denn das Zentrum jeder WG ist bekanntlich die Küche“.

Symbol für Wandel in der Kirche

Präses Birgit Pfeiffer, ehrenamtliche Vorsitzende der Synode der EKHN, sah den Umzug als Sinnbild für die aktuelle Situation der Kirche, die sich immer wieder neu anpassen und umbauen müsse. Das Motiv des Unterwegsseins gehöre zum Glauben und biete neue Chancen. Sie wünschte den Mitarbeitenden, dass sie neue Formen der Zusammenarbeit erleben und sich Perspektiven gegenseitig befruchten.

Baugeschichte vereint

Das Haus Friedberg verbindet einen Altbau von 1837 mit einem Erweiterungsbau aus dem Jahr 1979, wie Hans Pätzold stellvertretend für das Architektenteam erläuterte. Über einen Zwischenbau mit barrierefreiem Eingang entstand ein Ensemble, das 190 Jahre Baugeschichte vereine. Man habe versucht den Charme der alten Bausubstanz zu bewahren und gleichzeitig heutigen Anforderungen gerecht zu werden. 2018 begannen erste Überlegungen, 2023 starteten die Bauarbeiten – "jetzt sind wir am Ziel“, so Pätzold.

Auch die erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler gratulierte zum gelungenen Projekt. Das Haus Friedberg sei ein Gewinn für die Region. Die vertretenen Institutionen leisteten wichtige Arbeit für alle Generationen, sagte sie.

Friedbergs „Evangelische Achse“

Für Reiner Lux, Vorsitzender des Kirchenvorstands der Evangelischen Kirchengemeinde Friedberg, gehört das Haus Friedberg nun zur "evangelischen Achse" entlang der Kaiserstraße gemeinsam mit der Burgkirche, der Stadtkirche und dem Gemeindehaus 12². Diese evangelische Linie hatte zuvor auch Pröpstin Spory nachgezeichnet. Er freue sich auf das Miteinander, sagte Lux. Außerdem hob er hervor, wie wichtig es sei, immer wieder innezuhalten, auf Gott zu hören und sich Zeit zum Träumen zu nehmen. Passend dazu überreichte er als Einzugsgeschenk ein Kissen – in Anlehnung an Psalm 127: "...denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf."

Mit vielfältigen Gesprächen, Musik und guten Wünschen endete die Feier bei sonnigem Wetter und offenen Türen.