Kirchenmusiktage: Ensembles und Chöre gestalten leuchtenden Auftakt

Wie Licht (und Finsternis) musikalisch klingen, das erlebten die Besucher am Freitagabend in der Bad Nauheimer Dankeskirche bei einem eindrucksvollen Gottesdienst zur Eröffnung der 7. Wetterauer Kirchenmusiktage unter dem Motto „(Es) werde Licht“.

Licht und Finsternis – zwei Gegensätze, die sich ausschließen. Beide Begriffe sind mit eindeutigen Werten verbunden – die Dunkelheit ist oft negativ besetzt, macht Angst oder verunsichert. Das Licht als Symbol des Lebens erhellt und macht Farben und Vielfalt sichtbar. Wie Licht und Finsternis musikalisch klingen, das erlebten die Besucher am Freitagabend in der Bad Nauheimer Dankeskirche bei einem eindrucksvollen Gottesdienst zur Eröffnung der 7. Wetterauer Kirchenmusiktage unter dem Motto „(Es) werde Licht“. Die mitwirkenden Ensembles und Chöre unter Leitung des Wetterauer Kantorenteams griffen das Thema in verschiedenen Werken aus unterschiedlichen Epochen auf und zeigten damit die große Bandbreite der musikalischen Vielfalt im Ev. Dekanat Wetterau.

Gospelchöre singen gemeinsam

Der Butzbacher Posaunenchor unter Leitung von Uwe Krause eröffnete den Gottesdienst mit schwungvollen wie sanften Tönen und einer Komposition von Jürgen Pfiester. „The light of truth ist rising up“ erklang es gleich darauf beim ersten gemeinsamen Lied des Bad Nauheimer Gospelchors For Heaven´s Sake (Leitung: Frank Scheffler) und des Bad Vilbeler Gospelchors Gospeltrain (Leitung: Thorsten Mebus) gemeinsam mit dem Jazz-und Popchor SingBar (Leitung: Nilani Stegen). Nicht nur durch ihre farbenfrohe Kleidung sorgten die Sängerinnen und Sänger mit Solistin Joy Hinkel dabei für einen fröhlich leuchtenden, energetischen Start des Gottesdienstes, in den das Publikum klatschend miteinstimmte.

Guth: "Gott ist ein Licht in der Finsternis"

Getragener wurde es beim darauffolgenden ersten Auftritt der klassischen Chöre und Kantoreien unter Leitung von Ulrich Seeger. In Felix Mendelssohn-Bartholdys Vertonung des Psalm 43 „Richte mich Gott“ (1844) stehen die Stimmen der Sängerinnen und Sänger eindrucksvoll im Mittelpunkt. Die Psalmtexte inspirierten den Komponisten während seines gesamten Schaffens. Im Psalm 43 bittet der Beter darum, dass Gott sein „Licht und seine Wahrheit“ sende, dass sie ihn leiten und zu Gott führen mögen. Pfarrerin Meike Naumann und Dekan Volkhard Guth griffen das Thema Licht in Textzitaten und eigenen Gedanken auf. „Das Licht ist in unserer heutigen Welt selbstverständlich geworden“, stellte Dekan Volkhard Guth fest. „Im Dunklen sind wir hilflos, uns fehlt Orientierung.“ Wie sehr wir das Licht für unser inneres Wohlbefinden brauchen, merken wir besonders im Herbst, wenn es später hell und früher dunkel wird. Auch für Menschen, die krank sind oder an einer Depression leiden ist die Welt oft dunkel. „Doch Gott lässt uns in dieser Finsternis nicht alleine“, so Guth, „auch wenn es uns manchmal leichter und manchmal schwerer fällt, das zu sehen.“ In Jesu Handeln scheine Gottes Licht in unserer Welt.

Vertonte Bibeltexte zum Thema Licht

Die Bläser und Frank Scheffler an der Orgel begleiteten im Wechsel das Lied „Sonne der Gerechtigkeit“, das Chöre und Gemeinde gemeinsam sangen. Zudem erklangen im Gottesdienst zwei von Kantor Ulrich Seeger vertonte Bibeltexte zum Thema Licht. Zunächst erfüllte die Chorkompositionen zum Psalm 119 „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte“ den Kirchenraum. In Matthäus 5 spricht Jesus: „Ihr seid das Licht der Welt.“ Und gibt der Gemeinde den Auftrag: „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Diese Verse hat Seeger als Raummusik vertont und lies die unterschiedlichen Chorstimmen dazu auf der Empore der Dankeskirche verteilt erklingen. Blitze eines aufziehenden Gewitters erleuchteten passend dazu die Kirchenfenster. Welches Licht strahlen wir als Christen heute aus? „Es wäre schön und ‚erhellend‘“, so Guth, „wenn die Antwort Barmherzigkeit, Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe oder Frieden lauten würde.“ Daraufhin erklang: „Oh Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens“. Zum Abschluss waren noch einmal Bläser, Kantoreien und Gemeinde gemeinsam zu hören bei der Choralkantate von Karl Marx „Mein schönste Zier“, bevor die Gospelchöre und der SingBar-Chor dem Gottesdienst mit „This little light of mine“ und der Solistin Henriette Groth ein beschwingtes und „strahlendes“ Ende bereiteten. Der gelungene Auftakt der inzwischen 7. Wetterauer Kirchenmusiktage macht Lust auf weitere spannende Veranstaltungen, die noch bis zum 15. Oktober zu erleben sind. <link>Alle Termine hier