Schaustellerpfarrerin segnet Familie Renz auf dem Butzbacher Faselmarkt

Hortien

Mitten auf dem Butzbacher Faselmarkt steht die Wundertüte – der neue Wagen von Schaustellerfamilie Renz. Dort kann sich die kleine und große Kundschaft Überraschungstüten angeln. Schaustellerpfarrerin Christine Beutler-Lotz hat am Dienstagmorgen in einer kurzen Andacht der Betreiberfamilie Gottes Segen zugesprochen.

Wer viel unterwegs ist, reist mit kleinem Gepäck – so auch Schaustellerpfarrerin Christine Beutler-Lotz. Im Handumdrehen hat sie vor der Wundertüte der Schaustellerfamilie Renz ein mobiles Pult aufgebaut. Ein schönes Tuch, Kreuz, Bibel und Kerze auf der Bande, und es kann losgehen.   

Nicola Renz ist Schausteller in 3. Generation. Gemeinsam mit seiner Frau Giorgina und Sohn Jaydon hat er den Wagen mit neuem Konzept zur Wundertüte umbauen lassen. Beim Butzbacher Faselmarkt hat die Spielattraktion ihren ersten Auftritt. Zuvor hat die Familie einen Irrgarten betrieben. Das Laufgeschäft haben sie an eine befreundete Familie verkauft. Ein neues Labyrinth ist bereits im Bau – es wird aber erst im September seinen ersten Auftritt haben. Dann übernimmt Sohn Jaydon die Wundertüte als eigenes Geschäft.

Das Spielprinzip ist einfach, aber gleichzeitig noch recht neu: Die Besucherinnen und Besucher angeln mit einem Haken an einer langen Stange eine der Tüten aus der Auslage, ohne zu wissen, was sich darin befindet. Beim Auspacken gibt es die große Überraschung.

Für diesen neuen Schritt möchte Familie Renz um Gottes Segen bitten. Pfarrerin Christine Beutler-Lotz soll das Geschäft einweihen. Die Schaustellerseelsorgerin begleitet seit 1995 die reisende Gemeinde auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. So ist sie auch an diesem Morgen gerne nach Butzbach gekommen, wo sie viele bekannte Gesichter trifft.

Mit Gospelklängen und Kirchenglocken aus einer kleinen Bluetooth-Box startet die Andacht vor der Wundertüte. Dank einem Headset ist die Pfarrerin gut zu verstehen, während sich ringsum auch die anderen Buden und Fahrgeschäfte für das Tagesgeschäft bereitmachen. „Wir sind heute Morgen hier zusammengekommen, um Gott um seinen Segen für die Wundertüte zu bitten“, beginnt Beutler-Lotz. Er habe der Familie bereits den Mut geschenkt, ein neues Geschäft auf den Weg zu bringen. „Dafür danken wir. Erst euer Engagement und eure Persönlichkeit hauchen dem Geschäft Leben ein.“

In einer kurzen Ansprache greift die Schaustellerpfarrerin das Thema Wunder auf. „In euren bunten Wundertüten stecken tolle Überraschungen drin, die allerdings zuvor nicht sichtbar sind.“ So sei es auch im Glauben. „Gott schenkt uns auch viele Wundertüten, von denen wir nicht gleich wissen, was sie bringen. Aber am Ende werden wir sagen: Es war gut. Denn auch schwierige Zeiten lassen uns wachsen, machen uns stark im Glauben.“

Sie übermittelt der Familie drei Wünsche, bevor sie mit dem Schaustellergebet schließt:

„Ich wünsche euch, dass die Magie der Überraschungen viele Augen zum Leuchten bringen möge, ihr mit den Wundertüten und ihrem Inhalt stets den Nerv der Kundschaft trefft und dass diese Saison viele attraktive Plätze mit wundervollen Begegnungen und Erinnerungen für euch bereithält.“