Die Freude über das Miteinander über alle Unterschiede der Konfessionen hinweg stand auf allen Gesichtern geschrieben, als der gemeinsame Gottesdienst zu Ende ging. Der Gottesdienst zur Einheit der Christen geht auf eine weltweite Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) und der römisch-katholischen Kirche zurück, wird jährlich von einer anderen ökumenischen Gruppe vorbereitet und durch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) an den deutschen Kontext angepasst.
Da die Christen in diesem Jahr das 1.700-jährige Jubiläum des 1. ökumenischen Konzils in Nizäa feiern, stand das alle verbindende nizänische Glaubensbekenntnis im Mittelpunkt des Gottesdienstes und so ging es in den Lesungen, Liedern und der Predigt um das Thema „Glauben“. Deshalb hob der evangelische Pfarrer Joachim Neethen in seiner Predigt über die Begegnung des Jüngers Thomas mit dem von den Toten auferstandenen Jesus auch hervor, dass „Thomas und die anderen Jünger trotz Thomas Zweifel zusammenhalten und so schließlich gemeinsam die Nähe Gottes erfahren. Auch wir haben keine äußeren Beweise für unseren Glauben. Religion beschreibt die innere Welt und hat gerade dadurch etwas mit unserem Leben zu tun.“
Zuvor hatte der katholische Pfarrer Björn Rottmann die Gemeinde in der Heilig-Geist-Kirche begrüßt, die sich zu Beginn um die Taufkapelle versammelte, um dann gemeinsam in den Kirchraum einzuziehen. Rund 200 Menschen waren der Einladung gefolgt und nahmen gespannt an dem Gottesdienst teil, der von den ehrenamtlichen Mitgliedern des Ökumeneausschusses Ilse und Joachim Etzel, Gabriele und Christoph Gaukel, sowie den Geistlichen Pastor Oliver Bernhardt (Freie evangelische Gemeinde), Priester Ioan Sandu Cristea (rumänisch-orthodoxe Gemeinde), Priester Jens Feyerabend und Priester Uwe Reukauf (beide Neuapostolische Kirche), Pastor Bernd Neu (Evangelische Stadtmission) und Pfarrer Siegfried Nickel (Evangelisches Dekanat Wetterau und Vorsitzender der ACK Wetterau), sowie den bereits genannten Joachim Neethen und Björn Rottmann in mehreren Treffen gemeinsam vorbereitet und auf die Friedberger Verhältnisse angepasst worden war. Die dabei entstandene Gemeinschaft strahlten alle Beteiligten während und rund um den Gottesdienst aus.
Die musikalische Ausgestaltung lag in den geübten Händen von Kantor Ulrich Seeger. Noch lange standen viele Teilnehmende nach dem Gottesdienst ins Gespräch vertieft zusammen, knüpften neue Beziehungen und ließen so die Hoffnung auf eine noch tiefere Verbundenheit der Christen in Friedberg und der Wetterau wachsen.