Seit 30 Jahren Friedberger Kinderoper

veröffentlicht 20.10.2025 von Anna-Luisa Hortien, Evangelisches Dekanat Wetterau

Bereits seit 1996 führen die Friedberger Kinderchöre unter der Leitung von Dekanatskantor Ulrich Seeger nach den Herbstferien ein größeres Bühnenwerk auf. In diesem Jahr jährt sich die Friedberger Kinderoper zum 30. Mal.

Zum Einstudieren der Kinderoper unternehmen die Kinder und Jugendlichen der Chorgruppen „Maxis” und „Jugendkantorei” in den Herbstferien eine viertägige Singfreizeit in der Jugendherberge Bad Marienberg, bei der nicht nur fleißig gesungen und geprobt, sondern auch das Schauspiel geübt wird.

In diesem Jahr sind 25 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren dabei, von der 1. bis zur 12. Klasse – es waren auch schon bis zu 50. Auf dem Programm stehen neben dem Musizieren auch Ausflüge, etwa in den Tierpark oder ins Schwimmbad. Außerdem wird gemalt, gebastelt und an Requisiten oder Kulissen gearbeitet. „Inzwischen haben wir zwar einen großen Fundus, aber manchmal wird doch noch etwas Neues gebraucht”, sagt Seeger. Jeder Tag beginnt mit einer biblischen Morgenandacht. Ein Team aus sechs Mitarbeitenden gestaltet die Freizeit gemeinsam mit dem Kantor. 

Die kleinen und großen Sängerinnen und Sänger stärken sich gegenseitig, denn zur Kinderoper kommen alle Gruppen zusammen, die sonst nur getrennt voneinander singen. „Die Kleinen sind stolz, mit den Großen proben zu dürfen, und es ist ein schönes Miteinander“, sagt Seeger. Außerdem bereite es ihm Freude, die Entwicklung der Kinder zu beobachten. „Und ein paar wenige von ihnen werden später sogar Musiker.“

In den vergangenen drei Jahrzehnten kamen zahlreiche bekannte und zum Teil eigens komponierte Werke auf die Bühne - darunter „König Drosselbart“, „Rumpelstilzchen“, „Die Zauberflöte“ oder „La piccola banda“ sowie Kinderopern zu Jeremia, von Ulrich Seeger persönlich komponiert, oder Martin Luther King. Alle sind speziell für Kinder komponiert oder entsprechend bearbeitet. Selbst in den Jahren der Corona-Pandemie hat die Friedberger Kinderoper nicht pausiert.

Die diesjährige Kinderoper „Alice im Glockenland" mit Musik und Texten von Johannes M. Michel wird am Samstag, 25. Oktober und Sonntag 26. Oktober jeweils um 16.00 Uhr in der Burgkirche Friedberg aufgeführt. Beteiligt sind die Maxis, die Jugendkantorei und der Jugendchor Friedberg, außerdem die Friedberger Stadtstreicher und Stadtbläser, ebenfalls unter Leitung von Ulrich Seeger.

Johannes M. Michel komponierte seine Kinderoper „Alice im Glockenland" als Auftragswerk der „Europäischen Glockentage 2004" in Karlsruhe. Er verbindet in diesem Werk die Stile der klassischen Musik und der leichteren Muse gekonnt miteinander und auch das Libretto wurde von ihm entworfen: „100 Jahre Glockenklang" - das ist auch für die kleine Gemeinde Taschenburg Grund genug, ein großes Glockenfest zu feiern. Leider verschwindet kurz darauf auf unheimliche Weise die einzige Kirchturmglocke „Gloria" und die Dorfbewohner geraten darüber in große Aufregung. Das Mädchen Alice hat die besondere Fähigkeit, mit Tieren sprechen zu können, und erfährt von diesen, dass die Glocke in das Glockenland entführt worden ist. Es beginnt eine spannende und aufregende Abenteuerreise durch das Glockenland, auf der Alice viele wunderliche und berühmte Figuren aus der Welt der Musik und Literatur begegnen.