Sonntagswort: Christus lacht am Kreuz

GKG

Pfarrer Eckart Dautenheimer, Gesamtkirchengemeinde Karben, schreibt einen Impuls über Siegen und Verlieren.

Dieser Sommer war voll von sportlichen Großereignissen: Erst die Fußball EM der Männer, dann die Olympiade und die Paralympics. Millionen Menschen schauten in den Stadien oder am Fernseher zu. Wir freuten uns über ein überragendes Fußballspiel gegen Spanien und haben dann doch verloren. Es gab glanzvolle Siege mit Goldmedaillen für hervorragende Sportlerinnen und Sportler und auf der anderen Seite flossen Tränen, weil es der undankbare vierte Platz wurde.

Lachen der Freude über einen Sieg oder Tränen der Niederlage gibt es auch in anderen Bereichen. „Er hat den Krebs besiegt“, wird von einem erzählt, der geheilt wurde. „Sie hat das Ringen mit dem Tod verloren“, wird von einer Frau berichtet, die an den Folgen eines schweren Unfalls gestorben ist.

„Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ So lautet das biblische Motto für die neue Woche. Eine Art Goldmedaille der Seele im Bereich göttlicher Paralympics. Wie beim Radrennen mit Sehbeeinträchtigung ein Mensch mit guten Augen vorneweg fährt, so ist es Gott, der uns führt, damit wir siegen können. Gottes „Vorneweg-Fahren“ ist die Tatsache, dass Christus durch den Tod hindurch gegangen und zu neuem Leben auferstanden ist. Was für eine Hoffnung für alle, die glauben! Diesem Tempo- und Spurgeber fahren wir gerne hinterher.

Doch ziehen wir mit diesem göttlichen Gespann im Kampf gegen die dunklen Mächte dieser Welt nicht selten den Kürzeren. Und vor der Macht des Todes müssen alle kapitulieren. Auch bei Christus sah es am Kreuz erst nach einer bitteren Niederlage aus. Doch Gott hat aus der vermeintlichen Niederlage einen Sieg gemacht. Das verspricht er auch uns. Nur selten kommt aber Jesus bei Darstellungen der Kreuzigung als lachender Sieger vor. Meistens ist der Kopf traurig nach unten geneigt. Warum ist es so selten zu sehen, dass Christus am Kreuz lacht? Wo doch, wer siegt, wirklich gut lachen hat.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel freudiges Lachen und manchen Sieg in der kommenden Woche.