Dafür! - so lautet das Motto der Interkulturellen Woche 2025, die in diesem Jahr zum 50. Mal stattfindet. (www.interkulturellewoche.de/dafuer ). Ein gutes Motto finde ich, denn überall höre und sehe ich ganz viel „Dagegen.“ Das finde ich schade, denn Dagegen-Sein ist selten konstruktiv. Dagegen-Sein ist einfacher als Dafür-Sein. Um für etwas zu sein braucht es eine Idee, einen Gedanken, eine Vision. Das ist – zugegeben – nicht immer einfach, bringt aber die Gedanken, das Gespräch, die Diskussion oft voran.
Das heißt nicht das jedes „Dafür!“ an sich gut ist. Es gibt auch das für eine einfache simple Idee Sein. Die erscheint auf den ersten Blick plausibel und kann deshalb schnell populär werden. Ein Beispiel: „Remigration“. Man meint sich dann mit kulturellen Unterschieden nicht mehr auseinandersetzen zu müssen. Dann kann man sich diese Unterschiede, wenn man will, entspannt im Fernsehen oder exotisch im Urlaub anschauen. Bedacht wird dabei nicht, dass es ja bereits innerhalb von Deutschland große kulturelle Unterschiede gibt und dass bei einer Umsetzung dieser Idee unser gesamtes Gesundheitssystem, inklusive Pflege zusammenbrechen würde.
Auf den Demos dagegen habe ich viele Plakate „Dagegen!“ gesehen und dachte mir dann: Das ist eigentlich zu wenig und habe beim nächsten Mal ein „Dafür“-Plakat dabeigehabt: „Christen sind für Demokratie, Menschenrechte, Freiheit, Gerechtigkeit, Menschlichkeit“. Für mich entsprechen diese Werte dem entscheidenden Kriterium, das Christen für ihr Handeln haben: der Liebe. Gott ist für das Leben. Gott ist die Liebe und deshalb hat Jesus, der Christus, ein, ja das Kriterium für menschliches Handeln aufgestellt: Liebe Gott von ganzem Herzen…und deinen Nächsten wie dich selbst. Das ist der christliche Maßstab für das richtige „Dafür“. Und der zweite Teil kann auch für Nicht-Christen ein angemessenes Kriterium für menschliches Handeln sein.
So fordert uns das diesjährige Motto der interkulturellen Woche „Dafür!“ auf, Stellung zu beziehen, Haltung zu zeigen und uns klar und deutlich fürs FÜReinander auszusprechen.
Wofür sind Sie?