Sonntagswort "Dein Wille geschehe"

veröffentlicht 24.08.2025, Evangelisches Dekanat Wetterau

Hortien

Prädikant Gerd Schwalm, Evangelische Kirchengemeinde Staden-Stammheim, schreibt einen Impuls zum Vers aus dem Vaterunser.

„Dein Wille geschehe“ - Dieser Satz aus dem Vaterunser ist vielleicht einer der wichtigsten Sätze in diesem Gebet.

Wie ist das nun mit unserem Willen und dem Willen Gottes? Und besonders, wenn die beiden nicht zusammenpassen?

Wir planen unseren Tagesablauf mit vielen alltäglichen Dingen. Wenn mal etwas nicht klappt, so können wir das im Normalfall leicht verschmerzen, ganz nach dem Motto: „Verschoben ist nicht aufgehoben.“ In der Regel lassen sich diese Dinge nachholen. Oder sie waren nicht wichtig.

Dann gibt es aber die einmaligen Gelegenheiten, auf die wir uns ganz besonders freuen und die nach unserem Empfinden auf jeden Fall klappen müssen.

Zum Beispiel ein spezielles Event. Wir haben schon alles vorbereitet. Und dann passiert es: Wir werden krank. Gerade jetzt! Große Enttäuschung.

Unser Wille ist auf einmal unbedeutend, wir sind vor vollendete Tatsachen gestellt. Kommt hier Gottes Wille ins Spiel? „Dein Wille geschehe“ – Das zu akzeptieren ist nicht leicht.

Nun, ich denke, nicht auf alles gibt es eine Antwort. Es bleiben immer Fragen offen, und wir müssen bestimmte Dinge so stehen lassen, wie sie sind. Gott möchte uns sicher nicht eine schöne Sache vermiesen oder nehmen. Aber uns vielleicht vor etwas bewahren. Oder uns daran erinnern, dass wir – zum Glück – nicht alles in der Hand haben, sondern dass es da noch etwas gibt, das größer und höher ist als unsere Vernunft. Und dass es vernünftig ist, das zu akzeptieren.