Vom eigentlichen Nikolaus, im 4. Jh. Bischof von Myra, wird erzählt, dass er bevor er Bischof wurde, eines Nachts drei Goldklumpen durch das Fenster eines armen Mannes warf. Damit rettete er die drei Töchter, die der arme Mann aus materieller Not sonst hätte verkaufen müssen. Daher kommt unser Brauch, dass der Nikolaus nachts heimlich in die Wohnungen kommt und Geschenke bringt.
Ansonsten erscheint unsere Welt aber ganz anders. Heute wird alles Mögliche veröffentlicht gepostet, geteilt, geliked. Hauptsache man bekommt Aufmerksamkeit und jeder sieht, was man gerade tut. Da wirkt diese Tat des Nikolaus umso mehr aus der Zeit gefallen: Heimlich etwas Gutes tun, ohne Aufsehen, nur mit dem Wunsch, Not zu lindern. Diese Botschaft des Nikolaus bleibt aktuell: Wahre Güte braucht kein Rampenlicht. Das größte Geschenk ist das, das nicht nach Dank verlangt. Ein freundliches Wort, eine helfende Hand, ein Beitrag für jemanden, der nicht darum bitten kann – all das kann Leben verändern, wenn es aus Liebe und nicht aus Eitelkeit geschieht.
Vielleicht ist der heutige Nikolaustag eine Einladung, selbst zum stillen Helfer zu werden, unerkannt, aber wirksam. Probieren Sie doch einmal diese Herausforderung jetzt im Advent aus: Jemanden Gutes tun, ohne dass er oder sie davon etwas mitbekommt.