Sonntagswort: Friede Gottes

Christian Krüger, Pfarrteam Karben, schreibt über Hoffnung auf das Reich Gottes.

Der 23. Juli ist ein hoffnungsvoller Tag. Warum? Nun, für alle hessischen Schüler, Schülerinnen, Lehrerinnen und Lehrer haben die Sommerferien begonnen, und als Schüler bedeutete das für mich fast schon das Paradies auf Erden, wenn auch nur auf Zeit. Aber dieser Tag hat durchaus mehr an Hoffnungsvollem zu bieten. Im Jahr 1532 vereinbarten Katholiken und Protestanten den Nürnberger Religionsfrieden, eine erste gegenseitige Rechts- und Friedensgarantie. Und 1952 trat an diesem Tag die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl in Kraft, als Vorläufer der EU ein erster Schritt zur bisher längsten Friedenszeit in Mitteleuropa. Für mich sind beides Daten, die Hoffnung machen. Sicher, die Welt im Ganzen wurde dadurch nicht friedlicher, immer wieder folgten bis heute schlimme Kriege, und doch blitzt in diesen Ereignissen etwas vom Reich Gottes auf. Solche Ereignisse halten die Sehnsucht nach Frieden in uns wach, gestärkt von Gottes Verheißung auf einen großen Frieden, zu dem der Samen gelegt ist in Jesus Christus, der Gottes Frieden vorlebte. Sie sind wie Fenster zum Reich Gottes, durch das wir für einen Moment in den Frieden Gottes hineinblicken können, manchmal vielleicht nur so groß wie ein Schlüsselloch. Doch sie lassen uns etwas vom Frieden Gottes erahnen. Gott sei Dank gibt es diese Sehnsucht nach Frieden. Es ist eine Kraft, die uns aufstehen lässt, die uns in Bewegung bringt, Gräben zu überwinden, Schritte zu wagen auf diesen Frieden zu, im Vertrauen, dass meine Sehnsucht nach Friede auf der anderen Seite genauso herrscht. So können uns solche Tage immer wieder dazu anstiften, Wege des Friedens zu gehen. Dann kämen wir dem Frieden Gottes ein beträchtliches Stück näher.