Doch plötzlich verdunkelt sich der Himmel: Wolken ziehen auf, erste Regentropfen fallen, und dann kracht und rumpelt es auch schon: Ein Gewitter bricht los!
Nun aber rasch, alles einpacken und vor allem sich selbst in Sicherheit bringen. Der schöne Tag hat ein plötzliches und unerwartetes Ende gefunden.
Haben Sie Angst vor Gewittern? Oder mögen sie es ganz gerne, wenn sich die geballte Energie in Blitzen und Donnern entlädt, und vielleicht sogar hinterher die Luft ganz gereinigt und frisch ist?
Ich persönlich schaue Gewittern gerne zu. Ich mag das Schauspiel von Licht und Schatten am Himmel. Allerdings nur dann, wenn ich selbst im Haus hinter dem geschlossenen Fenster gut aufgehoben bin.
Eine Studienfreundin von mir hingegen fürchtete sich vor Gewitter sehr, und damit ist sie sicher nicht allein. Die meisten Kinder und Haustiere haben große Angst vor Gewittern, und sicher stellt sich auch bei vielen von Ihnen ein mulmiges Gefühl ein, wenn es donnert und blitzt. Meine Freundin weiß sich jedoch gegen ihre Angst zu helfen. Sie erzählte mir, dass sie zu Hause eine eigene „Gewitterkerze“ auf der Fensterbank stehen hat. Diese zündet sie an, wenn es draußen gewittert, und sie spricht ein Bittgebet, dass Gott sie beschützen möge. Meine Nachforschungen haben ergeben, dass dieser Brauch aus ländlichen Gegenden kommt. Wo Menschen Nutztiere versorgen und vom Ertrag der Ernte leben müssen, ist logischerweise ein Gewitter noch viel gefürchteter als bei Stadtbewohnern. Bis heute sind diese Gewitterkerzen vor allem im ländlichen alpenländischen Raum weit verbreitet.
Meine Freundin und ich: wir gehen unterschiedlich mit Gewittern um. Eines haben wir allerdings gemeinsam: das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit, bei aller Neugierde meinerseits. Ich gehe intuitiv ins Haus, sie wendet sich bewusst an Gott und bittet um Schutz.
Die Gewissheit, dass ich mich beschützt und geborgen fühlen darf in solchen „Gewittermomenten“, die wünsche ich allen Menschen. Da ist es gleich, ob ich mich im Gebet und im traditionellen Zeichen der Kerze an meinen Gott wende, oder ob ich es innerlich spüren kann: Gott ist da, es gibt eine Kraft, die mich schützt.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen erholsame Tage und Vertrauen auch in den Zeiten, in denen es blitzt und donnert!