Sonntagswort: Meine Stärken und meine Schwächen – alles von Gott

Gerd Schwalm, Prädikant aus Stammheim, schreibt über das gesunde Verhältnis von Stärken und Schwächen.

Ich weiß sehr genau, worin ich richtig stark bin. Darauf bin ich stolz. Da bin ich kompetent. Ich habe mir das erarbeitet, ja, ich würde sagen, ich habe mir das verdient. Auf der anderen Seite kenne ich auch sehr genau meine Grenzen, meine Schwächen, eben Sachen, wo ich total inkompetent bin. Ich kann eben nicht alles, muss ich auch nicht. Und so werde ich immer wieder daran erinnert, dass ich da, wo es nötig ist, jemanden um Rat fragen, jemand um Hilfe bitten DARF. Und dafür schämen brauche ich mich auch nicht. Gott hat mir meine besonderen Talente, Fähigkeiten, Begabungen geschenkt, er hat mitgeholfen, dass ich mir Dinge aneignen und dass ich mir etwas aufbauen konnte, was mir total Spaß macht. Und meine Schwächen haben auch ihren Sinn. Denn damit bewahrt mich Gott, ein Angeber zu werden oder arrogant. Ich freue mich, dass Gott mich mit tollen Dingen begabt hat. Und dass ich diese Dinge auch zum Wohl meiner Mitmenschen einsetzen darf. Und dass ich immer wieder sehr schöne Wertschätzung dafür geschenkt bekomme. Und es ist gut, dass er mir immer wieder meine Grenzen aufzeigt und auch den Mut in mich gelegt hat, offen zu dem zu stehen, wovon ich keine Ahnung habe. So darf ich helfen und Wissen und Erfahrung weitergeben, und ich darf von dem Wissen und der Erfahrung anderer lernen. Wie gesagt: Man muss nicht alles können. Sich kompetent da einbringen, wo dies möglich ist, wäre ein guter Plan. Sonst verkommen die Chancen. Aber ich darf mich auch trauen, Menschen hinzuzuziehen, wo es bei mir nicht weiter führen würde. Ja, ich weiß, was ich echt gut drauf habe, und ich kenne die Dinge, die nicht zu meiner Kernkompetenz gehören. Beides kommt von Gott. Und im Austausch mit meinen Mitmenschen profitieren wir beidseitig, eine echte Win-Win-Situation. Gott sei Dank dafür!