Sonntagswort: „Sprich mir mir!“

Pfarrerin Claudia Ginkel, Ev. Kirchengemeinde Friedberg, schreibt einen Impuls zu Pfingsten.

Zum Pfingstfest ein Witz: Im Wald herrscht großer Aufruhr. Unter den Tieren geht das Gerücht um, der Bär habe eine Todesliste. Alle fragen sich, wer da drauf steht. Als erster nimmt der Hirsch allen Mut zusammen, geht zum Bären und fragt: „Sag mal Bär, steh ich auf deiner Liste?“ „Ja“, sagt der Bär, „dein Name steht auf der Liste.“ Voll Angst dreht der Hirsch sich um und geht. 2 Tage später wird der Hirsch tot aufgefunden. Die Angst bei den Waldbewohnern steigt und die Frage, wer noch auf der Liste steht, treibt alle um. Nun geht das Wildschwein zum Bär: „Stehe ich auch auf der Liste?“ „Ja, du stehst auch auf der Liste!“ Verängstigt verabschiedet sich das Wildschwein. 2 Tage später war es tot. Nun bricht Panik unter den Waldbewohnern aus. Nur der Hase traut sich noch den Bären aufzusuchen. „Bär, stehe ich auch auf der Liste?“ „Ja, auch du stehst auf der Liste!“ „Sag mal“, fragt der Hase nach, „kannst du mich von der Liste streichen?“ „Ja klar“, sagt der Bär, „kein Problem!“ Mit einem Mal, mit einer Nachfrage, mit einer Bitte ist ein beängstigendes Problem aus der Welt geschafft. Auch heute könnte sich manches Verhältnis unter uns entspannen, wenn wir miteinander mehr und klarer redeten. Kannst du mich von der Liste streichen? So lautet die einfache Frage des Hasen an den Bären. Als der mit Ja antwortet, bahnt sich der Ausweg an, die Angst löst sich und am Ende wird alles gut. Pfingsten ist das Fest, das davon erzählt, wie in Jerusalem Tausende Menschen aus aller Herren Länder mit fremden Sprachen sich auf einmal untereinander verstehen. Der Heilige Geist, der sie an diesem Tag erfüllte, machte das möglich. Pfingsten ist das Fest der Verständigung. Möge Gottes Geist auch uns bewegen, damit wir immer wieder aufs Neue versuchen, einander zu verstehen und ins Gespräch miteinander zu kommen. Auch wenn es manchmal schwerfällt. In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein Gesegnetes Pfingstfest!