Norbert Braun, katholischer Pfarrer von Wöllstadt und Rodheim, schreibt einen Impuls über die kleinen und großen Wunder des Alltags.
Diese Wochen der großen Ferien und des Urlaubs laden uns dazu ein, unsere Welt, die Natur im Kleinen, wie im Großen, einmal bewusster wahrzunehmen. Da wir die Hektik des Alltags hinter uns lassen können, haben wir einmal Zeit, mit wachen Sinnen all das wahrzunehmen, was wir sonst achtlos überhören oder übersehen.
Bei einem Spaziergang, einer Wanderung am Meer oder im Gebirge sehen wir Pflanzen und Tiere, von denen wir vielleicht gar nicht wussten, dass es sie auf unserem wunderbaren Planeten Erde gibt. Und das Interessante: Es macht einen Unterschied, ob wir morgens oder abends unterwegs sind. Am Morgen sind die Farben noch satt und intensiv; gegen Abend wirkt an einem heißen Tag dieselbe Gegend so, als wäre ihr irgendwie die Farbe ausgegangen. Und auch das Konzert der Vögel hört sich morgens anders an, als in der Abenddämmerung.
Wie dem auch sei, wir lernen neu zu schauen, zu hören und zu staunen über die Welt, die Gott so wunderbar und herrlich gemacht hat. Doch nicht nur in der Natur zeigt sich die Herrlichkeit Gottes; am 06. August feiern wir das Fest Verklärung des Herrn; da hat Jesus dreien seiner Jünger auf dem Berg Tabor seine himmlische Herrlichkeit gezeigt. Auch die leuchtenden Augen eines Säuglings, eines Kleinkindes, das sich einfach freut, dass es da sein darf, sind ein wunderschönes Abbild dieser Herrlichkeit Gottes.
Ich wünsche uns, dass wir in diesen Tagen des Urlaubs wieder neu lernen, ehrfürchtiger mit der Natur im Kleinen, wie im Großen umzugehen und über die Wunder des Alltags, in denen Gott uns seine Herrlichkeit zeigt, zu staunen.