Der Bad Vilbeler „Gospeltrain“ ist seit 20 Jahren unterwegs – und er hält nicht an. Dem Wortspiel von Moderatorin Anja Seybold wurde der Gospelchor am Freitag und Samstag in der bis auf den letzten Platz und darüber hinaus gefüllten Christuskirche gerecht. Zum Jubiläum präsentierte der Chor unter Leitung von Thorsten Mebus ein mitreißendes Programm, das auf den ersten Advent einstimmte.
Neben Weihnachtsstimmung verbreitete der Chor aber auch mit Gospelklassikern und modernen Songs viel gute Laune. Das Publikum klatschte und sang begeistert mit und manchmal wurde auch eine Träne vergossen. Musik geht eben einfach unter die Haut.
Thorsten Mebus zeigte sich überwältigt von der großen Zahl der Besucherinnen und Besucher, die sogar Stehplätze in Kauf nahmen, um dem Jubiläumskonzert zu lauschen.
Begleitet von Band
Passend zum Chornamen begann der Abend mit dem Song „This Train“. Warum sie singen davon erzählten die Musikerinnen und Musiker im Lied „Because we sing“. „Paradies“ von Coldplay sorgte für Gänsehaut. „Bridge over Trouble Water“ begeisterte mit einem Solo von Vanessa Hedtmann sowie A-cappella-Passagen des Chors, der ansonsten von der Band um Marcel Schmitz (Schlagzeug), Axel Raisig (Bass), Ralf Camrath (Gitarre), Daniel Scharfenberger (Keyboards und Orgel) sowie Sven Roth (Klavier) unterstützt wurde.
In „You Are Holy (Prince of Peace)” führte Solist Matthias Meffert mit sicherer Stimme durch den vielstimmigen Ruf-und-Antwort-Gesang. Mit „A Gospel Noel“ wurde es dann weihnachtlich. Das Solo übernahm Luisa Thiel, die – ebenso wie der Chor – 20 Jahre alt ist und mit viel Applaus bedacht wurde.
Vielseitiges Ensemble
Spätestens bei „Go Tell It on the Mountain“, mit dem Duo Matthias Meffert und Vanessa Hedtmann, konnte dann kaum noch jemand die Füße stillhalten. „Come Into His Presence“ mit beschwingter Salsa-Einlage sorgte für heitere Überraschung und zeigte einmal mehr die Vielseitigkeit des Ensembles.
Einen der emotionalen Höhepunkte lieferte „Oceans“, gefühlvoll interpretiert von Annika Küss, deren klare Stimme den Saal mühelos ausfüllte. Bei „Holy Water“ präsentierten sich anschließend Hanna Mebus und Luisa Thiel als kraftvolles Duo.
Bunter musikalischer Mix
Der bunte musikalische Mix ging weiter mit „Can You Hear the Angels“, getragen vom Solo Vanessa Hedtmanns. Der anschließende Klassiker „Joy to the World“ in der Hillsong-Version, gesungen von Joy Hinkel, brachte den adventlichen Jubel kraftvoll zurück, bevor das Publikum bei „Friend of God“ mit Michael Schlander und Uli Meister erneut zum Mitsingen eingeladen wurde.
Für einen weiteren besonderen Moment sorgte „Baba Yetu“ mit afrikanischer Rhythmik, eindrucksvoll aufgegriffen von Gerald Wollmann. Mit „Believe for It“ und Joy Hinkel präsentierte der Chor einen modernen Gospel, der von einer unbändigen Hoffnung und dem Vertrauen auf Gottes Kraft handelt.
Besinnlich wurde es noch einmal mit „Silent Night“ und dem Solo von Anja Seybold. Doch damit war der Abend noch nicht vorbei: „Light of the Stable“, gesungen von Gerald Wollmann, Joy Hinkel, Hanna Mebus und Annika Küss, brachten das Publikum noch einmal zum Mitschwingen.
Den Abschluss bildete der einstimmig gesungenen Choral „Die Nacht ist vorgedrungen“, begleitet von feierlichen Orgelklängen. Im Finale bat Annika Küss in „Shine Your Light“ darum, Licht in unser Leben zu lassen – ein Wunsch, der spürbar Widerhall fand. Das Publikum dankte dem Gospeltrain für einen Abend voller Energie, Emotionen und musikalischer Vielfalt mit langanhaltendem Applaus. So zeigte der Chor eindrucksvoll: Dieser Zug ist auch nach 20 Jahren noch lange nicht am Ziel.