Dekanat Wetterau

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanates Wetterau zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

          AngeboteÜbersicht
          Menümobile menu

          Wetterauer Kirchemusiktage

          „Abendlicht“: Kreativer Performance-Abend in Ober-Rosbach

          FangerDer Chor Singbar unter Leitung von Kantorin Nilani Stegen tritt in der nur mit Kerzen beleuchteten Kirche auf

          Schön, dass es wieder ein Chorkonzert der „Singbar“ gibt. Mit Nilani Stegen an der Spitze ist der Chor in der Ev. Stadtkirche Ober-Rosbach im Rahmen der Wetterauer Kirchenmusiktage 2023 mit dem Konzert „Abendlicht“ aufgetreten. Ein Performance-Konzert mit Tanz und Videocollage.

          Bildergalerie

          Soweit die Ankündigung, soweit das Programm. Was sich dann aber am vergangenen Wochenende abends in der nur von Kerzenlicht beleuchteten Kirche in Rosbach ereignet, ist ganz schlicht viel viel mehr: Ein ungewöhnliches Fest für Ohren und Augen.

          Dafür verantwortlich ist das gute Zusammenspiel aus dem Chor Singbar unter Leitung von Kantorin Nilani Stegen, Katharina Wiedenhofer (Tanz) und Susanne Kohnen (Tenor-Saxophon und Oboe sowie Video-Installation). Mit Medien, Stimmen, Klängen, Formen und Licht spielt das Ensemble so ungewöhnlich, dass sich das Publikum ohne viel Vorbereitungszeit in einem wunderbar eleganten Strudel von Emotionen und sozusagen mehrsprachigen Eindrücken wiederfindet, der einfach nur begeistern kann.

          Neue Formen der Gestaltung und Umsetzung

          Die Kantorin und ihre Partnerinnen greifen dazu mitnichten in bewährte Pop-Musik-Kisten, sondern zaubern aus Klassikern und traditionellen Liedern wie „Guten Abend, gute Nacht“ neue Formen der Gestaltung und Umsetzung, welche die Grenzen der Interpretation auch mit Werken von Bach, Beethoven und zeitgenössischen Songs immer wieder fröhlich sprengen und die Phantasie der Zuschauer immer wieder neu anregen.

          Dabei machen es einem die 3 sich ergänzenden Medien, bestehend aus Musik, als Chor-Gesang, Klaviermusik, Saxophon und Oboe sowie Solo-Tanz und Video-Bilder oder -Film immer wieder leicht, mitgerissen zu werden. Jeder in der Zuschauergemeinde wird gebannt. Die Tänzerin hört nicht auf, Musik, Gesang und Video mit ihren koboldartigen Figuren und Tanzbewegungen nicht nur zu begleiten, sondern auch zu kommentieren.

          Echo und Prismen

          Zu dem Video „Mandala“ spielt Susanne Kohnen ein Saxofon-Solo, das wiederum durch eine geschickte Echo-Programmierung tonal so verhallt wird, dass sie mit und gegen sich selbst zu spielen scheint. Was wiederum auf der Video-Leinwand durch sich ständig neue Prismenbilder ergänzt wird, die ineinander zu fließen scheinen. Moderne Bilder intoniert, Kirchenfenster-Kollagen, die tanzen.

          Zwischendurch trägt eine der Chorsängerinnen „Die Sternenreuse“ vor. Das Gedicht von Peter Huchel, veröffentlicht im Jahr 1967, erzählt vom Spiel und Kampf des Wassers mit dem Mondlicht. So will und soll die Reuse im Wasser des Flusses das Mondlicht in ihren Netzen fangen, ergattert aber nur ein paar Sterne. Ganz romantisch wird es dann während der Mondscheinsonate, gefühlvoll gespielt von Nilani Stegen, zu deren Klavierklängen die Tänzerin über dem Geländer der Orgelempore ein Tanzsolo liefert, das man nur noch akrobatisch nennen kann.

          Innigkeit und Gänsehaut

          Und dann meldet sich der gemischte Chor zurück. Mit „Time To Leave“ des österreichischen Komponisten Franz Herzog. Der Chor singt und macht alle Rhythmus-Stimmen dazu. Und nun stellte sich endgültig andächtige Innigkeit ein, bis hin zu wirklich wohliger Gänsehaut. Sicherlich stimmlich der Höhepunkt des Konzertes. Der wunderbar kreative Abend wurde danach würdevoll durch eine in allen Medien umgesetzte Version des Klassikers von Matthias Claudius „Der Mond ist aufgegangen“ abgeschlossen.

          Text und Fotos: Dr. York Fanger

           

           

          Diese Seite:Download PDFDrucken

          to top