Dekanat Wetterau

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          Kunst & Kurioses

          Die Fürstengruft in der Evangelischen Markuskirche in Butzbach

          Jörg WiegandDie Krypta ist an der Decke und der oberen Hälfte der Wände mit barocken Stuckarbeiten zu Sätzen des apostolischen Glaubensbekenntnisses ausgeschmückt. Dabei ist der erste Blick beim Betreten der Gruft auf die Ostwand mit Christus am Kreuz gerichtet.

          Das künstlerisch wohl wertvollste Denkmal der Evangelischen Markuskirche in Butzbach ist die Fürstengruft des Landgrafen Philipp III. von Hessen–Butzbach und seiner beiden Gemahlinnen - auch wenn von ihnen heute nicht mehr als ein wenig Staub übrig geblieben ist.

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          Die landgräfliche Gruft besteht aus zwei Teilen, dem Epitaphium, dem sichtbaren Überbau der Gruft, errichtet vom Bildhauer Philipp Franck aus Gießen, und der Krypta mit den Särgen und sehr wertvollen Stuckarbeiten des Meisters Christian Stephan aus Frankfurt am Main.

          Fürstengruft Butzbach: Krypta lange Zeit nicht zugänglich

          Der Landgraf selbst wurde 1643 in der Markuskirche bestattet, seine Ehefrauen 1629 und 1658 sowie 1741 sein Urgroßneffe Prinz Heinrich von Hessen. Die Krypta war bis 1904 der Öffentlichkeit nicht zugänglich und durch eine schwere Sandsteinplatte verschlossen. „Das ist besonders bemerkenswert und theologisch aussagekräftig“, sagt der Butzbacher Pfarrer Jörg Wiegand. „Die wertvollen Stuckaturen der Krypta waren offenbar überhaupt nicht dem staunenden Auge der Öffentlichkeit zugedacht, sondern dienten allein zur geistlichen Umrahmung der ruhenden Leichname. Dieser Grundhaltung entsprechen auch die biblischen Verse, die fast beschwörungsartig die Zinksärge über und über bedecken.“

          Fürstengruft Butzbach: wertvolle Stuckarbeiten in der Krypta

          Die Krypta ist an der Decke und der oberen Hälfte der Wände mit barocken Stuckarbeiten zu Sätzen des apostolischen Glaubensbekenntnisses ausgeschmückt. „Dabei ist - theologisch sinnvoll - der erste Blick beim Betreten der Gruft auf die Ostwand mit Christus am Kreuz gerichtet“, sagt Wiegand. Linker Hand ist die Vergebung der Sünden dargestellt und gegenüber auf der rechten Wand die Auferstehung Christi und allen Fleisches.

          „Die Decke zeigt biblische Geschichten auf der Grenze zwischen dieser und jener Welt, die den Glaubenden des Lebens bei Gott gewiss machen sollen. Direkt über dem Eingang ist die Himmelfahrt des Propheten Elia im feurigen Wagen dargestellt.“ Dann folgt im Uhrzeigersinn: die Verklärung Christi, die Himmelfahrt Christi und das neue Jerusalem.

          Fürstengruft Butzbach: Epitaphium mit Ölgemälde

          Die Särge in der Krypta enthalten heute allerdings nicht mehr als ein wenig Staub. Im Protokoll der letzten Sargöffnung 1989 heißt es: „Nach der Abnahme der 3 Sargdeckbretter waren die Skelettknochen zu Leichenschatten reduziert.“

          Das Epitaphium als baldachinartiger Überbau der landgräflichen Gruft das sich im Südchor befindet, ist eine malerische Wiederholung der Kunstwerke im Inneren der Gruft. Es sollte den Lebenden zeigen, dass hier ein christlicher Fürst mit seinen Familienangehörigen bestattet wurde. Auf vier Säulen erhebt sich der Baldachin in Form eines hölzernen Kreuzgewölbes. Oben ist eine Laterne angebracht, auf der früher die Nachbildung eines menschlichen Schädels zu sehen war. Das Gewölbe ist innen mit Ölmalereien ausgemalt, die die Stuckreliefs der Gruft aufnehmen. Ein Ölgemälde an der Rückwand des Epitaphiums zeigt vor dem gekreuzigten Jesus den Landgrafen Philipp III. mit seiner ersten Frau Anna Margareta von Diepholz und seiner zweiten Frau Christina Sophia von Ostfriesland, die vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt in das Gemälde eingefügt wurde.

          Innerhalb als auch außerhalb der Markuskirche sind darüber hinaus weitere sehenswerte Grabsteine in die Wände eingelassen oder davor aufgestellt. Viele sind mit interessanten und ausführlichen Texten versehen. Der Prospekt der barocken Butzbacher Orgel aus dem Jahr 1614 gilt als der zweitälteste in Hessen.

           

          Grundlage dieses Textes ist der von Pfarrer Jörg Wiegand geschriebene Kirchenführer zur Markuskirche, der von der Evangelischen Markus-Kirchengemeinde Butzbach herausgegeben wird und erstmals 2007 erschienen ist. Dieser kann direkt im Gemeindebüro erworben oder per E-Mail bestellt werden, oder auch im Buchhandel unter der ISBN 978-3-00-021299-4 erworben werden.

          Alle Informationen zum Besuch der Evangelischen Markuskirche in Butzbach erhalten Sie auf der Homepage der Kirchengemeinde: www.markusgemeinde.de

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