Dekanat Wetterau

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanates Wetterau zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

          AngeboteÜbersicht
          Menümobile menu

          Vermeidbares "KiTa-Chaos"

          Der evangelischen KiTa in der Friedberger Wintersteinstraße droht die Schließung zum 31.07.2020. Die baulichen Mängel sind gravierend. Jahrelange Gespräche mit der Stadt Friedberg führten zu keiner Lösung. Darum sah das Dekanat im Dezember keine andere Möglichkeit, als den Eltern die Verträge zu kündigen. Eine Situation, die aus Sicht des Dekanates hätte vermieden werden können.

          „Kita-Chaos“ titelte die Wetterauer Zeitung am 11. Dezember zur drohenden Schließung der KiTa Wintersteinstraße im Juli 2020. Das „Chaos“ hatte allerdings einen zeitlichen Vorlauf von fünf Jahren und hätte vermieden werden können.
          Dass Eltern enttäuscht und verärgert sind, wenn ihr Kind den Kindergartenplatz verliert, ist nur zu verständlich. Überraschend kam die Entscheidung des Evangelischen Dekanats Wetterau jedoch nicht.

          Bereits am 27.05.2017 waren alle damaligen KTta-Eltern über die drohende Schließung spätestens im Sommer 2020 informiert worden. Für alle Kinder die zu diesem Zeitpunkt die Kita besuchten, wurde ein Betreuungsplatz in der Kita Kaiserstraße garantiert. Alle Eltern, deren Kinder danach in die Kita aufgenommen wurden, wurden deutlich auf das mögliche Schließungsdatum 2020 hingewiesen.

          Trotzdem haben alle gehofft – nicht nur die Eltern, sondern auch die Kirchengemeinde und das Dekanat als Träger und natürlich die Erzieherinnen und Angestellten, um deren Arbeitsplätze es geht.

          Schon seit 2014 ist das Dekanat mit der Stadt Friedberg über das marode Gebäude im Gespräch. Fünf Jahre vergingen, in denen Vorschläge gemacht und verworfen wurden. Antworten der Stadt nahmen unerklärlich lange Zeit in Anspruch. Derweil lagen die Nerven der Erzieherinnen blank, zu den bereits bekannten Mängeln des Gebäudes kamen neue hinzu. Im September schrieb das Dekanat einen „Brandbrief“ an die Stadtverordneten und wies auf die Dringlichkeit hin. Ausführlich wurden darin die Entwicklung skizziert, die langen Kommunikationszeiten und fehlenden Entscheidungen bedauert. Und es wurde klar formuliert, dass nach fünf Jahren nun eine Entscheidung noch im Jahr 2019 unumgänglich sei, weil man sonst die Abwicklung der Kita einleiten müsse.

          Am 6. November schrieb Dekan Guth nach einem Gespräch zwischen Stadt,  Dekanat und Gesamtkirche an den Bürgermeister und den zuständigen Stadtrat:
          „Das Team würde eine Verlängerung des Betriebs um ein Jahr mittragen, wenn die Stadt Friedberg noch in diesem Monat (Nov. 2019) zusagt, dass es für den Fall eines Neubaus in der Taunusstraße ein Ausschreibungsverfahren geben wird, das ein Ergebnis zur Trägerschaftsfrage bis zum Sommer 2020 bringt.“  

          Dies war definitiv keine Einigung zwischen Dekanat und Stadt, wie der KiTa-Dezernent sich in der Wetterauer Zeitung äußerte, sondern ein Angebot des KiTa-Teams und des Dekanats unter bestimmten, formulierten Bedingungen. Und diese beinhalteten auch eine Frist.

          Von Seiten der Stadt – keine Reaktion. Darum die dringliche Mahnung des Dekans in einem Schreiben vom 28. November:

          „In der Mail vom 6.11. hatte ich Ihnen mitgeteilt, dass das Team der KiTa Wintersteinstraße einer Verlängerung um ein weiteres Jahr zugestimmt hat, falls wir bis zum Ende dieses Monats eine Nachricht bekommen, dass die Trägerschaftsfrage bis Sommer 2020 geklärt ist. Bitte geben Sie uns doch einen Hinweis, wie der zeitliche Rahmen von Ihrer Seite aussieht und ob mit einer Klärung in diesem Zeitraum zu rechnen sein wird. Wir sehen uns sonst genötigt, die Betreuungsverträge mit den Eltern der Kinder der KiTa Wintersteinstraße im Dezember zu kündigen.“

          Die Antwort des Bürgermeisters: „Stadtrat Fenske wird Sie als zuständiger Dezernent über den aktuellen Sachstand gerne informieren.“

          Der jedoch reagierte nicht, so dass das Dekanat am 6. Dezember wie angekündigt den Eltern mitteilte, dass die KiTaplätze in der Wintersteinstraße nur noch bis zum 31.07.2020 vorgehalten werden können.

          Mittlerweile haben sich die Erzieherinnen geäußert, die die verständliche Enttäuschung der Eltern nun leider aushalten müssen. In einem Infobrief an die Eltern schreiben sie:
          „Die Hinhaltetaktik der Stadt gegenüber uns mit ihren ständigen Veränderungen der Fristen und ihren leeren Versprechungen hat uns viel Energie gekostet und ist uns im Laufe der Jahre an die Substanz gegangen. Aus diesem Grund haben wir kein Vertrauen in die Stadt als Arbeitgeber und werden das ausgesprochene Angebot von Herr Fenske, in der Housing Area zu arbeiten, nicht annehmen. Wir werden weiterhin unserem Träger das Vertrauen schenken, der uns in diesen schwierigen Zeiten immer wieder aufgefangen und Perspektiven aufgezeigt hat.“

          Nun hat die Stadt rasch allen Eltern einen KiTaplatz in der künftigen KiTa in der  Housing-Area zugesagt. Dekan Volkhard Guth: „Wir freuen uns sehr, dass nun so schnell zumindest für die Kinder und Eltern eine Lösung gefunden wurde. Diese Schnelligkeit des Handelns hätten wir uns in den vergangenen fünf Jahren gewünscht um einem bewährten Team und den Kindern Unsicherheit zu ersparen und einen nahtlosen Übergang in ein neues Kitagebäude zu ermöglichen.  Wir bedauern außerordentlich, dass hier so viel Vertrauen verspielt wurde und ein so drastischer Schritt von unserer Seite nötig war, um Bewegung in die Sache zu bringen.

          Diese Seite:Download PDFDrucken

          to top