Dekanat Wetterau

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          Sonntagswort: Maria Lichtmess

          Pfarrer Rudolf Göttle, katholischer Pfarrvikar Heldenbergen, Karben und Kloppenheim, schreibt über das katholische Fest Maria Lichtmess.

          Wie lange lassen Sie bei sich zu Hause den Weihnachtsbaum und / oder die Krippe stehen? Bis zum 6. Januar (Hl. Drei Könige) oder bis zum 2. Februar? Bis zur Liturgiereform der Katholischen Kirche in den sechziger Jahren war der 2. Februar das Ende der Weihnachtszeit – wieso? Das ist der vierzigste Tag nach Weihnachten, an dem das Fest „Darstellung des Herrn“ gefeiert wird, bestimmt ist es vielen bekannter als „Maria Lichtmess“: Nach jüdischer Vorschrift galt eine Frau nach der Geburt eines Sohnes vierzig Tage und nach der Geburt einer Tochter achtzig Tage als „unrein“ (vgl. Lev 12, 1–8). Als Reinigungsopfer hatte die Mutter dem Priester ein Schaf und eine Taube zu geben. Zudem wurde der erstgeborene Sohn als Eigentum Gottes angesehen (vgl. Ex 13, 2.15) und im Tempel „übergeben“ („dargestellt“). Das Lukasevangelium berichtet (Lk 2, 22-40), dass der Säugling Jesus gemäß dieser Gesetzesvorschrift von Maria und Josef zum Tempel gebracht wurde. In Erinnerung daran entstand dann im 4. Jahrhundert in Jerusalem das Fest „Darstellung des Herrn“, es wurde im 5. Jahrhundert durch den Brauch einer Lichterprozession angereichert. Der Hintergrund dazu war, dass in der Antike die Bewohner einer Stadt den ersten Einzug ihres neuen Herrschers dadurch feierten, dass sie ihm mit brennenden Fackeln entgegengingen, um dann mit ihm gemeinsam in die Stadt zu ziehen. Im Glauben der christlichen Gemeinde in Jerusalem war also auch die Darstellung Jesu im Tempel vierzig Tage nach seiner Geburt der erste „Einzug“ des neuen Herrschers der Welt. Das sollte nun jedes Jahr mit einer Lichterprozession verdeutlicht und gefeiert werden. Dazu entwickelte sich bald der Brauch, an diesem Tag auch die Kerzen für das ganze Jahr zu weihen.

          Obwohl mit diesem Fest ursprünglich Jesus als „Licht der Völker“ (vgl. Lk 2, 31f) geehrt werden sollte, trat im Laufe der Zeit und des Volksglaubens mehr Maria in den Vordergrund, weswegen die Bezeichnung „Maria Lichtmess“ noch heute geläufiger ist als „Darstellung des Herrn“. Es bietet sich an, an diesem Tag besonders darüber nachzudenken, welchem „Licht“ wir in unserem Leben folgen, was „erleuchtet“ uns und gibt uns Orientierung und Hoffnung?

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