Dekanat Wetterau

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          Sonntagswort: Vielleicht

          Kaarlo Friedrich, Pfarrer der Ev. Andreasgemeinde Büdesheim, schreibt einen Impuls über das kleine Wörtchen "Vielleicht".

          Wer "vielleicht" sagt, der zögert, der will sich nicht festlegen - finden die meisten Menschen. Für die meisten hat das Wort „vielleicht“ einen negativen Beigeschmack. Wer "vielleicht" sagt, der meint sein Versprechen nicht wirklich ernst.

          Doch kann „vielleicht“ auch eine Aussage verstärken: "Könntest du mir vielleicht noch ein Brot mitbringen?" „Vielleicht“ kann eine Forderung unterstreichen. „Vielleicht sind Sie jetzt mal still!“

          Ich mag „vielleicht“ … vielleicht … viel leicht. Für mich klingt das Wörtchen "vielleicht" positiv. Es ist ein öffnendes Wort. Es steht dafür, dass noch nicht alle Türen zugeschlagen sind. "Vielleicht war doch nicht alles umsonst." „Vielleicht schmeckt das Essen morgen besser.“ „Vielleicht schaffen wir es gemeinsam." Vielleicht ist noch Hoffnung.

          Ich benutze das Wort „vielleicht“ richtig gern. Es ist ein Gegen-Wort zu den Aussagen von Leuten, die scheinbar alles so sicher wissen. Was zu tun ist, bei den großen Aufgaben und Problemen unserer Zeit. Allzu vollmundigen Behauptungen und einfachen Lösungen trau‘ ich nicht.

          Doch das "Vielleicht" ist ein menschliches Wort. Es drückt aus: Ich weiß es nicht genau, wie es sich entwickelt, wenn wir das machen. Das "vielleicht" lockt mich, neue Gedanken zuzulassen, neue Wirklichkeiten. Denn „vielleicht“ heißt: Das, was ich im Augenblick sehe, fühle, denke, leide, muss nicht alles sein. Ich rechne damit, dass es noch mehr gibt. Noch ganz anderes. Unausdenkbares.

          Leben ohne "viel leicht" ist arm. Wer "viel leicht" sagt, erwartet etwas von Gott. Dass er uns unterstützt, wenn wir menschliche Lösungen suchen.

          Deswegen halte ich "vielleicht" für ein sehr christliches Wort. Ich möchte sogar sagen: Als Christ leben wir im "Vielleicht". Vielleicht sogar im ewigen Frühling.

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