Dekanat Wetterau

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          Sonntagswort: Wenn der Glaube aufhört

          Pfarrer Eckart Dautenheimer, Ev. Gesamtkirchengemeinde Karben, schreibt einen Impuls darüber wie es sich anfühlt, den Glauben zu verlieren.

          „Und jetzt auch noch die evangelische Kirche! Der Bericht über die Missbrauchsfälle hat mich erschüttert. Da habe ich meinen Glauben verloren. Er war sowieso schon angekratzt durch all die anderen schweren Themen, die mich gerade belasten: von den Kriegen in der Ukraine, Israel und Palästina bis hin zur steigenden Erwärmung des Klimas. Der Taunus sieht an manchen Stellen aus wie ein großer Bäume-Friedhof. Wie kann ich da noch an einen Gott glauben, der uns hilft, die Erde gut und friedlich zu verwalten?“ Diese Worte haben mir Menschen in der letzten Zeit gesagt.

          Der Glaube ist kein sicherer Besitz. Der Glaube kann einem abhandenkommen. Die Passionszeit hat angefangen. Umso näher der Karfreitag kommt, umso mehr leidet Jesus. In seinem Leben spiegeln sich unsere Leiden wider. Jesus befürchtet, dass auch bei Petrus der Glauben aufhören könnte. Am letzten Abend im Jüngerkreis sagt er zu ihm: „Ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhört.“ Ausgerechnet zu seinem besten Freund. Kurze Zeit später wird Petrus ihn verleugnen: „Ich kenne diesen Mann nicht!“ Jesus war gefangen und wurde gerade verhört. Petrus war kein Glaubensheld. Die anderen Jünger waren auch nicht besser. Von Anfang an gehört es dazu, dass einem der Glaube verloren gehen kann.

          Jesus sieht diese Not, darum betet er für Petrus. Manchmal sagt jemand zu mir: „Beten Sie bitte für mich!“ Es gibt Momente, da reicht der eigene Glaube nicht mehr aus. Da sind wir enttäuscht von Gott und vom Leben. Da braucht es andere, die uns ihr Ohr geben, das wir all das Loswerden können, was uns überfordert. Da braucht es andere, dir für uns beten, dass wir Kraft und Zuversicht bekommen, die Krise zu meistern … und wieder glauben zu können an das Gute im Leben und an Gott, der uns Menschen die Freiheit lässt, zu entscheiden zwischen Gut und Böse. Jesus tritt für uns ein, so schwach unser Glaube auch sein mag.

          Ich wünsche uns allen, dass wir die Kraft bekommen, die schweren Themen unserer Zeit zu meistern und dabei den Glauben nicht verlieren.

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