Dekanat Wetterau

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          Sonntagswort: Zum 100. Geburtstag

          Pfarrer und Dekan Volkhard Guth schreibt einen Impuls anlässlich des 100. Geburtstags des Komikers Loriot.

          2011 ist der Komiker Loriot hochbetagt und ebenso geehrt gestorben. 1923 geboren – ziemlich genau heute vor hundert Jahren -, war er Ende der 30er Jahre immerhin alt genug, um am zweiten Weltkrieg teilnehmen zu müssen. Später sagte er, dass seine Komik ohne die Erfahrungen des Krieges nicht denkbar gewesen wäre.

          Er war ein Mann der leisen Töne – etwa, wenn er mit mild ironischem Gesichtsausdruck in seiner Rolle als Moderator der eigenen Sketche auf dem berühmten grünen Sofa Platz genommen hatte. - Junge Leute finden das heute bei weitem nicht mehr so komisch wie ihre Eltern und Großeltern. Sie lachen über Comedians, die näher an ihrer Realität und ihren Themen dran sind.

          Viele Redensarten von Loriots Figuren sind aber sprichwörtlich geworden: z.B. der missgelaunte Kommentar: „Früher war mehr Lametta!“ von Opa Hoppenstedt im Weihnachtssketch oder der ebenso legendäre Satz: „Bitte sagen Sie jetzt nichts, Hildegard!“ jenes ältlichen Verehrers, der seiner Angebeteten während eines Restaurantbesuchs ein umständliches Liebesgeständnis machen möchte und im Gegensatz zu seinem fassungslosen Gegenüber nicht bemerkt, dass eine Nudel in seinem Gesicht die von ihm beabsichtigte romantische Stimmung verdirbt.

          Unvergessen auch die zahlreichen Dialoge zwischen den Herren Dr. Klöbner und Müller-Lüdenscheid in der Badewanne. Oder: „Ich möchte hier nur sitzen!“ Jener hinreißende Dialog zwischen dem knollennasigen Hermann und seiner Gattin Berta, die unentwegt geschäftig in der Küche auf und abläuft, und ihn zu allerlei Aktivitäten überreden will. Dabei möchte er „nur sitzen“.

          Loriots Wortwechsel, aber auch die vieler heutiger Comedians, wollen eines: uns Menschen unsere Widersprüchlichkeiten und Abgründe spiegeln und uns dabei immer wieder zum befreienden Lachen verführen. Und das ist eines der Merkmale von Humanität: Sich selbst erkennen, über sich lachen und befreit weitermachen können. Und das brauchen wir dringend in diesen Tagen!

          „Einfach nur mal nur sitzen!“ – und mal wieder auf heilsame Weise in den Spiegel blicken. Probieren Sie´s – vielleicht zusammen mit ihren Kindern oder Enkeln. Vielleicht mit Loriot…

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