Dekanat Wetterau

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          Auf Nasen-Entdeckungstour an der Nidda

          André Karwath aka Aka, Chondrostoma nasus (aka), CC BY-SA 2.5Nase (Fisch)

          Foto: André Karwath aka Aka, Chondrostoma nasus (aka), CC BY-SA 2.5

          In der zweiten Woche der Aktion „Klimafasten“ steht das Thema Fische im Fokus. Die beiden Evangelischen Dekanate Büdinger Land und Wetterau laden deshalb am 9. März ab 15 Uhr zu einem Spaziergang entlang der Nidda zwischen Karben und Bad Vilbel ein. Gewässerökologe Gottfried Lehr informiert dabei  über die Ansiedlung der seltenen Fischart der Nasen und die Renaturierung der Nidda.

          Jede*r von uns isst ungefähr 14 kg Fisch im Jahr. Steigende Preise zeigen, dass Fische rar werden. Der Großteil der von uns konsumierten Fische stammt aus Importen, vielfach aus armen Ländern, deren Bevölkerung oft unter Mangel­ernährung leidet. Für Krabben oder Tintenfisch wird bis zu 20 Mal mehr anderer Fisch mitgefan­gen, der überwiegend vernichtet wird. Es kommt darauf an, weniger Fische und Meerestiere zu konsumieren und wenn, dann nachhaltig pro­duzierte – mit Bedacht auf Artenvielfalt und weltweite Fairness.

          IN DIESER WOCHE …

          • prüfe ich meinen Fischkonsum, vermeide es, Fisch und Meerestiere zu essen und lasse mich nicht von Sonderangeboten verführen.
          • finde ich heraus, wann und wo in meiner Nähe Markstände regionale Fische, z. B. Forelle oder Karpfen, anbieten und frage nach, welcher Fisch gerade
            Saison hat.
          • besorge ich mir einen Fischratgeber, z. B. von der Verbraucherzentrale.
          • finde ich mehr über nachhaltige Fischerei und Aquakultur heraus und informiere mich über nicht überfischte Arten.
          • frage ich bei den Supermarktketten und Herstellern nach Fangmethoden und Herkunftsländern der angebotenen Fische und Meerestiere.
          • beschäftige ich mich mit verschiedenen Zertifizierungen und den Unterschieden zwischen Siegeln wie z. B. MSC (Marine Stewardship Council), ASC (Aquaculture Stewardship Council) oder Bioland und Naturland.

           

           

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          "End of Fish Day" so früh wie nie

          Am 11. März, und damit so früh wie nie zuvor, ist „End of Fish Day“. An diesem Tag sind die im gesamten Jahresverlauf unter deutscher Flagge gefangenen und hierzulande gezüchteten Fische und Meeresfrüchte rechnerisch verbraucht. Zu diesem Ergebnis kommen die Berechnungen von Brot für die Welt, Fair Oceans und Slow Food Deutschland. Der von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bestimmte Selbstversorgungsgrad mit Fisch und Fischerzeugnissen liegt in diesem Jahr bei nur noch 19 Prozent. Im vergangenen Jahr fiel der „End of Fish Day“ noch auf den 17. März.

          In Deutschland werden Jahr für Jahr weit mehr Fisch und Meeresfrüchte verzehrt als zur Verfügung stehen. Eine unvermindert große Nachfrage bei gleichzeitig rückläufigen Fangquoten aufgrund von Überfischung, Wasserverschmutzung und Klimawandel vor allem in den marinen Fanggebieten sind Treiber dieser Entwicklung. Um die Nachfrage zu decken, ist Deutschland neben Importen verstärkt auf die Erzeugung in Aquakulturen angewiesen. Doch auch die bringt Probleme mit sich.

          Francisco Mari, Fischereiexperte von Brot für die Welt, blickt auf die weltweiten Folgen industrieller Aquakultur: „Ein aktuelles Streitthema ist in Bezug auf Aquakulturen die Fischmehlproduktion. Wertvolle Schwarmfische werden in Fabriken zu Futtermitteln verarbeitet. Diese Fische werden entweder den marinen Nahrungsketten entzogen oder sie gehen der Fischereiwirtschaft und damit der Ernährungssicherheit im globalen Süden verloren. Sie fehlen also gerade dort, wo die Küstengemeinden am stärksten auf intakte Meeresökosysteme und Fischbestände angewiesen sind.“ Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, hat die Welternährungsorganisation das Jahr 2022 zum Jahr der handwerklichen Fischerei und Aquakultur erklärt.

          Viele der Probleme von Fischerei und Meeresschutz wie auch deren regionale und globale Auswirkungen zeigen sich besonders klar am „Lieblingsfisch der Deutschen“, dem Lachs. Manfred Kriener, Autor des Bestsellers „Leckerland ist abgebrannt“, ist für die Fisch-Kommission von Slow Food Deutschland auf Spurensuche gegangen. Im neu erschienenen Dossier „Aquakultur: die blaue Revolution“ nimmt er speziell auch die Lachszucht unter die Lupe.

          „Der Lachs, einst eine Delikatesse, ist heute meist ein Produkt aus industrieller Massenzucht mit vielfältigen Tierwohl- und Umweltproblemen. Slow Food rät daher Handel und Verbraucher*innen zu handwerklichen Fischerzeugnissen. In Anbetracht unseres geringen Selbstversorgungsgrads sollten auch nachhaltige Optionen selten und in geringen Mengen genossen werden“, sagt Nina Wolff, Vorsitzende von Slow Food Deutschland. 

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