Dekanat Wetterau

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          Digitalisierungsschub

          EKHN Neetz

          Die Initiative „Wie wollen wir leben?“ der beiden Evangelischen Dekanate Wetterau und Büdinger Land rückt in der Woche vom 10.03.21 bis zum 16.03.21 das Thema Digitalisierung und deren Zusammenhang mit Umweltfragen in den Mittelpunkt. Ein Impuls dazu kommt von Kirchenpräsident Dr. Dr. h. c. Volker Jung:

          „‘Digitalisierungsschub‘ – das ist eines der Wörter der Corona-Pandemie. Digitalisierung war auch schon vorher ein Thema. Unter Digitalisierung wird verstanden, dass die digitale Technologie immer mehr genutzt wird und mittlerweile nahezu alle Lebensbereiche durchdringt. Damit sind viele Veränderungen im persönlichen und im gesellschaftlichen Leben verbunden. Manche sprechen sogar von einer digitalen Revolution.

          Dabei ist es nicht so, dass irgendwie zu entscheiden wäre, ob wir diese Veränderung wollen oder nicht. Sie ist längst im Gang. Sehr viele Menschen nutzen Smartphones und haben so von fast jedem Ort aus Zugang zum Internet. So sind Menschen in aller Welt miteinander verbunden, wie es nie vorher in der Geschichte der Menschheit der Fall war. Die Corona-Pandemie hat in der Tat die Nutzung der digitalen Kommunikation noch einmal sehr vorangetrieben. Videokonferenzen gehören für viele zum beruflichen Alltag, sind aber längst auch im Privaten üblich. Ein Weinabend mit Freundinnen und Freunden geht auch digital. Klar, das ist nicht dasselbe wie ein persönliches Treffen. Aber immerhin: es geht.

          Ich bin sehr dankbar, dass wir die digitalen Kommunikationsmöglichkeiten gerade jetzt in dieser Pandemie-Zeit haben. So konnte viel weitergeführt werden. Büroarbeit ist von zuhause aus möglich, auch Schulunterricht, Weiterbildung und Studium gehen digital – auch wenn mancherorts noch die technischen Voraussetzungen fehlen und die leiblichen, analogen Begegnungen auf Dauer nicht zu ersetzen sind.

          Manchmal sind digitale Veranstaltungen sogar besser besucht als unter normalen Bedingungen. Anfahrtszeiten und Parkplatzsuche fallen weg. Auch manche Gottesdienste haben übrigens eine sehr gute digitale Beteiligung. Anfang Februar, am Kirchentagssonntag, habe ich in einem ökumenischen Gottesdienst in Limburg gepredigt. Der Gottesdienst sollte eigentlich im Dom stattfinden. Da hätten zurzeit 70 Personen teilnehmen können. Der Gottesdienst fand dann in der Bischofskapelle statt und wurde von dort aus live ins Netz übertragen. Mehr als 600 Menschen haben daran teilgenommen, in den nächsten Tagen wurde der Gottesdienst mehr als 4000-mal im Netz abgerufen.

          In der Tat hat es in der Pandemie einen Digitalisierungsschub gegeben. Die digitale Technologie ist sehr nützlich – nicht zuletzt in der Forschung. Dass wir jetzt schon über Impfstoffe verfügen, haben wir auch den digitalen Möglichkeiten zu verdanken. Da wird sich auch vieles noch weiter entwickeln. Nichtsdestotrotz ist damit noch nicht alles gesagt: Gerade im Digitalisierungsschub ist auch zu erkennen, dass wir entscheiden müssen, wie wir die neuen Möglichkeiten nutzen wollen. Home-Office zum Beispiel kann in bestimmten Situationen helfen, Beruf und Familie miteinander zu verbinden. Zugleich ist es unbedingt nötig, Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zu ziehen. In vielen Bereichen gilt es herauszufinden, wann es analoge Begegnungen geben soll und wann es sinnvoller ist, sich digital zu verabreden.

          Digitalisierung kann – wenn sie richtig eingesetzt wird – auch helfen, klimaschonender und nachhaltiger zu leben. Aber das passiert nicht von allein. Deshalb ist es nötig, dass wir als Gesellschaft und auch als Kirche gemeinsam lernen, die digitale Technologie gut einzusetzen. Wir müssen gestalten, sonst werden wir gestaltet. Dabei ist das Nützliche nicht immer das Gute. Für mich ist dabei die Frage leitend, was uns als Menschen hilft, gut, gerecht und friedlich miteinander zu leben. Mit anderen Worten: Wir müssen herausfinden, was dem persönlichen Leben und zugleich dem guten Leben aller Menschen dient. Die Digitalisierung ist eine Errungenschaft der ganzen Menschheit und sie ist eine Aufgabe für die ganze Menschheit.“

          Die beiden Dekanate laden in der vierten Woche der Passionszeit dazu ein, sich die eigene „Onlinezeit“ bewusst zu machen und für einen gewissen Zeitraum – sei es ein Tag oder eine ganze Woche – den Konsum digitaler Inhalte und damit die Onlinezeit zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten und zu beobachten, wie das den Alltag und das Lebensgefühl verändert.

          Unsere digitale Welt hat einen großen Fußabdruck – auch für das Klima: Allein eine Stunde Serien-Streaming verursacht etwa 0,36 kg CO2 - so viel wie 25 Minuten den Backofen bei 180 Grad laufen zu lassen. Zudem geht der enorme Rohstoffabbau für Smartphone, Tablet und andere Geräte mit Ausbeutung, Kinderarbeit und Umweltzerstörung einher. Für die Produktion müssen wichtige Metalle unter hohem Aufwand und Wassereinsatz aus dem Boden gewaschen werden. Wer seine technischen Geräte also möglichst lange nutzt, bevor sie durch neuere Modelle ersetzt werden, betreibt auch Klimaschutz.

          Über diese Aspekte der Digitalisierung und wie sie sich nachhaltiger gestalten lässt, spricht Lukas Spahlinger, Referent für Digitalisierung beim Zentrum Verkündigung der EKHN, in einem Podcast. Dieser wird an dieser Stelle veröffentlicht.

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          Podcast zum Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit

          Schülerin Nele Ruf und Digitalisierungs-Experte Lukas Spahlinger (Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung) sprechen über das große Themenfeld Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Welche Auswirkungen hat unsere Online-Zeit auf das Klima? Wie gehen wir dabei mit unseren Daten um? Und was sind klimafreundliche Alternativen in der digitalen Welt?

          Hier klicken zum Reinhören.

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